Kopfgefickt
Am Sonntagmorgen erwachte ich mit verspanntem Nacken auf meiner Wohnzimmercouch und ging ins Bad. Zwanzig Minuten später betrat ich die Küche frisch geduscht in einem Bademantel. Bei Kaffee, Orangensaft und einem Müsli las ich die Onlineausgabe meiner Sonntagszeitung auf dem Tablet Computer und war nach dem Frühstück überrascht, wie lange so ein Sonntagmorgen sein konnte, wenn man zeitig aufstand.
Ich setzte mich im Bademantel ins Wohnzimmer, startete meinen Laptop und ging auf die Seite von BellaPorn, um ihrem Hinweis, auf die Kategorie „PetPlay“ zu folgen. Nach einiger Suche fand ich einen Film zu diesem Thema und mir war nicht klar, welches Tier BellaPorn in diesem Beitrag darstellen sollte.
In ihrem Po steckte ein Plug an dem ein langer, buschiger Schweif befestigt worden war, der an einen weißen Fuchsschwanz erinnerte. Dazu trug sie einen Haarreif mit flauschigen Kaninchenohren. Sie war mit reichlich Make-up auf niedlich geschminkt und in ihr Haar waren rosafarbene Schleifchen geflochten worden. Anstatt Kleidung spannte sich ein Harnisch aus schmalen, weißen Lederbändern über ihren Körper. Brüste und Intimbereich blieben dadurch unverhüllt und wurden sogar optisch hervorgehoben.
Das Halsband mit der Hundeleine war in diesem Kontext obligatorisch. Dazu trug sie Schuhe, die ihr eine Fußhaltung aufzwangen, mit der ein aufrechter Gang nicht möglich war, weswegen sie sich mit rosafarbenen Knieschonern auf allen Vieren fortbewegte. Um ihre geballten Hände waren mehrere Lagen rosafarbenes Klebeband gewickelt worden, sodass sie nichts greifen und nur auf den Handballen laufen konnte. In ihrem Mund steckte ein Knebelring, der mit einem Lederband gesichert war. Sie konnte den Mund nicht schließen und sich nicht artikulieren. Dass ihr der Speichel aus dem Mund floss, untermauerte ihre Tierhaftigkeit.
Die Session war in einem Swingerclub gedreht worden, in dem BellaPorn an der Leine herumgeführt wurde. Sie machte Männchen, holte Bällchen oder gab Pfötchen, nach Aufforderung. Manche streichelten sie, wie man eine Haustrier streicheln würde. Andere fassten ihr ungeniert an die Brüste und zwischen die Beine, während sie reihum Männchen machte und Schwänze lutschte. Dieses Spiel gipfelte in einer Orgie, bei der sie, auf allen Vieren und in Rückenlage, von einer unüberschaubaren Anzahl von Männern gefickt wurde. Diesmal waren alle angehalten, in ihren Mund zu ejakulieren.
Demütig genießend, ließ sie sich in Rückenlage und mit angewinkelten Gliedmaßen benutzen, bis ihre Mundhöhle mit Sperma gestrichen voll war. Frauen beugten sich über sie und ließen Sperma aus ihren Mündern laufen, welches sie auf eigene Faust gesammelt hatten. Den Buttplug mit dem buschigen Schweif behielt sie die gesamte Zeit in ihrem Po und selbst die Bunny-Ohren saßen, trotz der heftigen Gangart, tadellos.
Zum Ende des Films glänzte das Fabeltier mit den enorm großen Brüsten unter einer sämigen Schicht aus Körperflüssigkeiten. Mehrere Frauen streichelten sie. In diesen Gesten glaubte ich ehrlich gemeinte Zuwendung und Anerkennung zu erkennen. Zwei Frauen saugten an ihren gepiercten Nippeln und eine dritte leckte und fingerte sie, bis BellaPorn unter einem lautlosen Orgasmus erbebte.
Als sie zur Ruhe kam, befreite man sie von dem Knebelring und sie tauschte mit den anwesenden Frauen lange und sehr feuchte Küsse. Eine der Frauen sprach zu ihr. Die Worte gingen in der Geräuschkulisse unter. BellaPorns Antwort war ein unbefangenes, spermaverschmiertes Lächeln. Dieser kleine Funke Menschlichkeit in all dem harten Sex, gab mir den letzten Kick für mein spritziges Happy End.
*
Den frühen Nachmittag verbrachte ich damit, meine Gedanken zu ordnen. Mein Ziel für das heutige Treffen bestand darin, BellaPorn von ihrem Vorhaben abzubringen. Mein einziges Druckmittel war die Verweigerung der Zusammenarbeit und das war ein verdammt kurzer Hebel. Ich schätzte die Chancen äußerst gering ein, sie durch rechtliche Mittel an dem zu hindern, was sie vorhatte — sofern sie das überhaupt ernst meinte.
Ich fuhr mit einem mulmigen Gefühl zu der Adresse, außerhalb der Stadt. Es war ein Bauernhof in Ortsrandlage mit einem alten Fachwerkhaus, einer großen Scheune und einigen Nebengebäuden. Die Gebäude sahen gepflegt aus. Ich parkte auf dem großen Hof neben einem schwarzen, getunten VW-Bus der neuesten Bauart. Ich empfand es schizophren, ein Auto mit den aerodynamischen Eigenschaften einer Einbauküche, tiefer zu legen.
Auf dem Weg zum Haupthaus, sah ich hinter dem VW-Bus einen 911er Porsche in metallic Pink, dessen Nummernschild mit „BP 69″ endete. In dieser illustren Gesellschaft wirkte mein silberner BMW X5 geradezu bieder.
Mir öffnete eine große junge Frau mit rot gelockten Haaren. Ihr spitzes Kinn und der ausdrucksstarke Mund wirkten auf mich sympathisch und vermittelten mir den Eindruck von Intelligenz und Herzlichkeit. Sie trug eine dunkle Stoffhose, weiße Sneaker und eine hellblaue Bluse.
»Sie müssen Doktor von Mörlen sein?«, sagte sie und reichte mir die Hand, »kommen Sie doch rein, wir haben im Garten gedeckt.«
»Sind Sie Maren Beinstein?«, fragte ich und zeige auf das Klingelschild.
»Ja, Entschuldigung, das ist verwirrend. Sarah steht nicht auf dem Schild, sie wohnt im Nebenhaus.«
»Ist „Sarah“ der bürgerliche Name von BellaPorn?«
»Ja«, lachte Frau Beinstein. Ich war von ihrer fröhlichen Normalität angenehm überrascht.
Sie führte mich durch einige Räume zum Hinterausgang, der in den Garten führte. Das Fachwerkhaus hatte niedrige Decken und kleine Räume. Es war in einem gepflegten Zustand und geschmackvoll eingerichtet. Im Garten war eine Terrasse aus alten Sandsteinplatten angelegt worden. Dort stand ein gedeckter Kaffeetisch und vier Stühle.
»Achtung!«, hörte ich die Stimme von BellaPorn und drehte den Kopf. Sie trug einen Gewürzkuchen mit Schokoladenguss vor sich her und huschte mit offenem Haar an mir vorbei. Ich vernahm den Duft ihres Parfums und blickte ihr mit einem seltsamen Kribbeln im Bauch nach. Um die übernatürlich ausgeprägten Kurven ihres Körpers spannte sich ein schulterfreies Minikleid aus schwarzer Spitze. Das Material ließ sie auf den ersten Blick angezogen erscheinen.
Bei genauer Betrachtung erkannte ich die Muster ihrer Tattoos durch den Stoff des Kleids. Lediglich zwischen den Beinen und um die Brüste waren die Spitzenornamente so dicht gewebt, dass die Freizügigkeit nicht vollkommen ins Obszöne abglitt. Anhand der makellosen Konturen erkannte ich, dass sie keine Unterwäsche trug.
Sie bewegte sich auf der unebenen Sandsteinterrasse stilsicher in Stiletto-Pumps, deren Obermaterial ebenfalls aus schwarzer Spitze bestand. Die Sohlen waren signalrot — vielleicht waren es echte Louboutins. Ich starrte auf ihre festen Pobacken, die sich unter dem knappen Kleidchen anspannten, als sie sich vorbeugte, um den Kuchen auf den Tisch zu stellen.
Als sie sich aufrichtete und umdrehte, um mich zu begrüßen, hob ich den Blick und schaute ihr in die Augen, die mit schillerndem Lidschatten und weit gezogenem Eyeliner geschminkt waren. Ihre Lippen waren glänzend rot, innen heller und zum Rand hin dunkler. Ihre Wangenknochen waren vielleicht mit zu viel Bronzer hervorgehoben. Bei ihr war alles etwas mehr und es passte zu ihrem Stil.
»Schön, dass Sie hier sind«, sagte sie mit einem festen Händedruck. Die Floskel „atemberaubend“ war für mich in diesem Moment körperlich wahrnehmbar. Das Kleid musste eine Maßanfertigung sein, denn unterhalb ihrer Brüste spannte sich das Material straff über ihren flachen Bauch — ein Kleid von der Stange hätte diesen Kurven nicht derart perfekt folgen können. Wie bereits am Freitag, strahlte sie trotz dieser gewagten Erscheinung eine klassische Eleganz aus, mit der sie spielend über jeden roten Teppich dieser Welt hätte laufen können.
»Nehmen Sie doch Platz, Andre kommt gleich mit dem Kaffee«, sagte Frau Beinstein und bot mir einen Stuhl an.
»Erst die Damen«, sagte ich und löste meinen Blick von BellaPorn, bevor es in dümmliches Starren ausgeartet wäre.
Die beiden Frauen setzten sich je an die Längsseiten, sodass ich an einem der Kopfenden des Tisches Platz nehmen musste.
»Andre ist ihr Partner?«, fragte ich vorsichtig.
»Mein Ehemann«, stellte Frau Beinstein mit einem Lächeln klar und zeigte mir den Ring an ihrer Hand.
»Sie fragen sich sicher, wie Sarah in diese spießige Idylle passt«, sagte Frau Beinstein, als ihr Mann mit einer Thermoskanne aus dem Haus in den Garten gelaufen kam.
»Andre Beinstein. Guten Tag«, sagte er und gab mir die freie Hand.
»Von Mörlen«, erwiderte ich, nachdem ich kurz aufgestanden war. Andre Beinstein war fast zwei Meter groß. Obwohl es Sonntag war, trug er eine schwarze Arbeitshose und ein hellgraues, verwaschenes T-Shirt. Anhand seiner Statur erkannte ich, dass ihm körperliche Arbeit nicht fremd war. Er hatte diesen Sommer schon viel Sonne abbekommen.
»Kaffee?«, fragte er geradeheraus.
»Erst die Damen.«
Nachdem er den Damen und mir Kaffee eingeschenkt hatte, nahm er am anderen Kopfende des Tisches Platz und verschränkte die braungebrannten Arme vor seiner Brust.
»Es ist in der Tat eine interessante Konstellation«, sagte ich, um das Gespräch wieder aufzugreifen.
»Andre und Sarah haben sich vor zwei Jahren in einem Elektronikmarkt kennengelernt«, sagte Frau Beinstein und bot mir ein Stück Kuchen an. Sie erzählte, während sie allen ein Stück Kuchen auf den Teller legte: »Sarah war auf der Suche nach einer professionellen Kameraausrüstung und Andre konnte ihre Fragen besser beantworten, als der Fachverkäufer. Filmen war Andres Hobby — langsam wird es zu seinem Beruf.«
BellaPorn strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und schaute mich verlegen an: »seitdem hat Andre fast alle meine Filme gedreht und als ich ein Atelier gesucht habe, hat er mir angeboten, dass ich in das frisch renovierte Nebenhaus ziehen könnte, in dem früher die Mägde und Knechte gewohnt haben, als das noch ein richtiger Bauernhof war.«
»Das ist ja wunderbar«, sagte ich, »wissen alle Anwesenden, weswegen ich hier sitze?«
»Weil Sarah eine Perfektionistin ist«, sagte Herr Beinstein, »ich habe im Internet gelesen, dass man so einen Vertrag ohne Notar schreiben kann.«
»Ja«, gab ich zu, »aber gerade in speziellen Fällen sollten Sie einen Volljuristen zurate ziehen.«
»Haben wir ja getan«, sagte Herr Beinstein und zeigte auf mich.
»Wer soll denn Ihr rechtlicher Vertreter werden, Frau BellaPorn?«
Sie saß mit übereinandergeschlagen Beinen eine Armeslänge von mir entfernt, ließ den extrem langen Absatz ihres Schuhs kreisen und schaute mich mit einem divenhaften Augenaufschlag an. Sie schien, wie aus einer anderen Welt in diesem kleinbürgerlichen Gartenparadies.
»Andre soll nach dem Eingriff für mich entscheiden«, antwortete sie.
»Können Sie beide sich mir gegenüber bitte ausweisen?«, fragte ich und schaute BellaPorn und Herr Beinstein an.
»Reicht ein Personalausweis?«, fragte Herr Beinstein. Ich nickte. Er stand auf und lief Richtung Haus.
»Bring bitte meine Handtasche mit, die steht irgendwo im Flur«, rief ihm BellaPorn hinterher.
Ich holte die Informationsbroschüren aus der Innentasche meines Sakkos, die kostenlos in meiner Kanzlei auslagen und von denen ich immer ein paar Exemplare zu Hause hatte.
»Darin stehen allgemeine Informationen zu den Themen: Generalvollmacht, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Es empfiehlt sich, eine Patientenverfügung zu integrieren.«
BellaPorn nahm mir die Broschüren aus der Hand und lächelte mich herzlich an. Ihre Fingernägel kamen mit heute noch länger vor, als am Freitag und sie glänzten in einem satten Rotton, der zu der Farbkombination ihrer Lippen passte. Ich musste unbeabsichtigt an die zahlreichen Szenen denken, in denen ich dieses Gesicht in den letzten zwei Tagen spermaverschmiert und wollüstig stöhnend gesehen hatte. An diesem Sonntagmittag sah es makellos schön und jugendlich straff aus.
»Sie leben, abgesehen von Ihren sexuellen Neigungen, offenbar sehr gesund«, erlaubte ich mir anzumerken.
»Kein Alkohol, keine Zigaretten, viel Sport, fast kein Fleisch und wenig Zucker«, erklärte sie mir. Ihr Blick fiel auf das Kuchenstück, das ihr Frau Beinstein serviert hatte.
»Wie alle Menschen, bin ich nicht widerspruchsfrei«, fügte sie mit einem charmanten Lächeln hinzu.
Mein Plan bestand darin, eine gewisse Kooperation anzudeuten, um vielleicht doch noch einen Funken Vernunft zu finden. Ich nippte an dem Kaffee, während wir auf Herr Beinstein warteten und BellaPorn blätterte in den Infobroschüren.
»Tust Du wieder so, als könntest Du lesen?«, fragte Herr Beinstein mit einem frechen Grinsen zu BellaPorn und reichte ihr die Handtasche. BellaPorn schaute zu ihm auf und lächelte ihn nachsichtig an, ohne auf die Provokation einzugehen. Es erschien mir, wie eine Frotzelei unter guten Bekannten.
Herr Beinstein reichte mir seinen Ausweis. Ich überflog die Angaben und sah anhand des Geburtsdatums, dass er achtundzwanzig Jahre alt war. Nachdem BellaPorn ihren Ausweis in der Handtasche gefunden und mir übergeben hatte, prüfte ich diesen. Der Ausweis war erst vor ein paar Wochen ausgestellt worden. Als ich ihren bürgerlichen Namen las, zog ich die Augenbrauen hoch, denn davor war ein „Dr.“ eingetragen.
»In welchem Fach haben Sie promoviert?«
»Philosophie.«
Sie war sechsundzwanzig. Eine Promotion mit Mitte zwanzig war keine Sensation, aber ein Achtungserfolg.
»Warum haben Sie promoviert, wenn Ihr erklärtes Ziel das genaue Gegenteil eines geschärften Verstandes ist?«
»Meine größte Motivation bestand darin, die Thesen meiner Eltern zu wiederlegen — wir haben kein gutes Verhältnis zueinander. Es war mir wichtig, ihnen etwas von mir zu hinterlassen, für das sie sich nicht schämen müssen.«
Über ihr Gesicht huscht ein zufriedenes Grinsen, ehe sie die Kaffeetasse an ihren Mund führte und daran nippte. Ich gab ihr den Ausweis zurück und fragte: »da ich nun Ihren vollen bürgerlichen Namen kenne, wäre es mir lieber, Sie damit anzusprechen, als mit Ihrem Künstlernahmen.«
»Ist dieses Gespräch dienstlich oder privat?«
»Dienstlich.«
»Dann bleibt es bei BellaPorn.«
In ihrem Blick war kein Vorwurf und keine Gehässigkeit zu erkennen als sie das sagte und ich nahm ihr diese nüchterne Sachlichkeit nicht übel. Als Notar musste ich Neutralität wahren, daher störte es mich nicht, wenn allen bewusst war, dass es sich nicht um einen Freundschaftsbesuch handelte.
»Einverstanden«, sagte ich, »es wäre besser gewesen, wenn Sie mir nicht erzählt hätten, warum Sie eine Vorsorgevollmacht ausarbeiten lassen wollen.«
»Ich hielt es für wichtig, da Sie nur dadurch bei der Ausformulierung des Vertrags auf alle Punkte eingehen können, die mir wichtig sind«, sagte BellaPorn.
Ich schüttelte den Kopf entschieden: »Im Gegenteil. In einem eventuell anzufertigenden Vertrag sollte auf keinen Fall erwähnt werden, dass Sie beabsichtigen, eine Situation herbeizuführen, die den Vertrag rechtskräftig werden lässt. Der Vertrag ist — wie der Name schon sagt — als Vorsorge, für einen eventuell eintretenden Fall gedacht, zumal ihre Sonderwünsche wohl im Bereich der Sittenwidrigkeit liegen und somit ohnehin keinen Bestand haben werden.«
Mit einem sachlichen Blick zu Herrn Beinstein fragte ich: »Wissen Sie, worauf Sie sich da einlassen?«
»Ja, wir haben lange genug darüber gesprochen«, sagte er selbstbewusst, und schaute lächelnd zu BellaPorn, »Sarah wird ja kein Pflegefall im eigentlichen Sinn, sie wird nur ein bisschen zahmer.«
»Wie kann ich mir das vorstellen, was haben Sie vor?«, fragte ich BellaPorn.
»Im Wesentlichen werden die Nervenbahnen in bestimmten Gehirnarealen neu angeordnet, bis die neuronalen Strukturen dem gewünschten Verhalten entsprechen und mein Verstand diese Wesensveränderung als normal wahrnimmt. Derartig weitreichende Veränderungen würden mit Verhaltenstraining nicht möglich sein. Bei dem gewählten Verfahren gelingt es innerhalb weniger Stunden.«
»Und es gibt Ärzte, die solche Eingriffe an gesunden Menschen durchführen?«, fragte ich. BellaPorn neigte den Kopf mit einem wohlwollenden Lächeln.
»Es hat lange gedauert, bis ich jemanden kennenlernte, der dieses Verfahren beherrscht und bereit ist, es bei mir durchzuführen. Sie können davon ausgehen, dass dieser Eingriff nicht von der Krankenkasse übernommen wird.«
»Vermutlich ist es besser, wenn ich darüber nichts weiß«, merkte ich an und fragte: »können Sie nach diesen Modifikationen noch an einem netten Gespräch am Kaffeetisch teilnehmen?«
»Vermutlich nicht so wie jetzt.«
»Glauben Sie nicht, dass Sie aufgrund der angestrebten Einfältigkeit, recht schnell uninteressant für ihre Mitmenschen werden?«
»Das kommt darauf an, welche Erwartungen Sie an ein Lustobjekt stellen. Wenn sich jemand einen Hund zulegt, wird er einen treuen Gefährten erwarten und keinen Gesprächspartner für Metaphysik.«
Ich schaute sie mit offenem Mund an. Sie genoss meine Sprachlosigkeit.
»Ich strebe nicht nur äußerlich, sondern auch mental, einen Zustand an, in dem mich mein Umfeld als Lustobjekt wahrnimmt und entsprechend behandelt. Ihnen wird aufgefallen sein, dass die Akteure in meinen Filmen wenig Interesse an geistreichen Gesprächen mit mir haben.«
»Sie gehen in Ihren Filmen jetzt schon sehr weit«, setzte ich an.
»Nein«, sagte sie mit ruhiger Stimme, »was ich bisher gemacht habe, kann jedes Pornosternchen bieten und jede Hausfrau am Wochenende in einem Swingerclub selbst erleben. Ich will unmissverständlich klar machen, dass ich nichts darstelle, sondern wirklich so bin — ich bin Porno. Damit dies absolut glaubhaft und nachvollziehbar ist, wird mein Leben als Lustobjekt nach dem Eingriff rund um die Uhr per Webcam gestreamt. Für jeden, den es interessiert, wird zu jeder Zeit überprüfbar sein, dass ich ein Leben als dauergeile Fotze lebe. Entschuldigen Sie diese Ausdrücke. Es sind in diesem Kontext die korrekten Fachtermini.«
Das Schlimme an ihren Worten, war die Aufrichtigkeit, mit der sie mich dabei anschaute. Ich war nach, wie vor sprachlos.
»Sehen Sie das als vorläufige Vollendung meines Gesamtkunstwerks«, fügte sie hinzu.
»Aber irgendwelche Grenzen müssen doch auch für Sie gelten?«
»Selbst das zahmste Tier wird sich wehren oder flüchten, wenn es sich in seiner Existenz bedroht fühlt — ich gehe davon aus, dass dies meine Grenzen sein werden.«
»Sie werden irgendwann schlafen müssen?«
»Natürlich, werde ich nicht rund um die Uhr gefickt werden«, sagte sie mit einem höflichen Lächeln, trennte mit der Gabel einen kleinen Bissen von ihrem Kuchenstück, nahm ihn mit der Gabel auf und führte ihn elegant zu ihrem Mund. Sie kaute dezent und schluckte, ehe sie weitersprach.
»Die User können mir rund um die Uhr, sieben Tage die Woche zuschauen, wie ich schlafe, esse, bade, auf die Toilette gehe oder eben im Sinne eines Lustobjekts benutzt werde. Es wird keine Auszeiten geben, bis der letzte User verstanden hat, dass ich genau das dauergeile, hemmungslose und unterwürfige Lustobjekt bin, das profane Pornodarstellerinnen vorspielen, solange die Kamera läuft. Und wer möchte, kann mich gegen eine kleine Gebühr benutzen, sofern es ihm nichts ausmacht, dass er live im Internet zu sehen ist. Ich würde mich auch über Themen-Events mit größeren Gruppen freuen.«
Ich drehte den Kopf zu Frau Beinstein.
»Was halten Sie von dieser Sache?«
Frau Beinstein spitze ihre Lippen nachdenklich und schaute sich um.
»Sarah ist fest entschlossen, sie spricht schon lange von diesem Traum und sie wird ihn umsetzen. Andre und ich, wollen nicht, dass sie an zwielichtige Typen gerät, die ihre Situation nach dem Eingriff ausnutzen. Lieber kümmern wir uns um sie. Wir haben hier jede Menge Platz. Ich arbeite als Softwareingenieurin von Zuhause aus für meine Auftraggeber. Da kann ich immer mal ein Auge auf Sarah werfen und Andre ist meistens irgendwo auf dem Hof oder auf der Weide. Sie wird es gut bei uns haben.
Selbst wenn Sarahs Plan schiefgeht und sie nicht davon leben kann, werden wir nicht am Hungertuch nagen und für sie sorgen können. Dann gehen wir eben zweimal pro Woche mit ihr in den Swingerclub, damit sie bekommt, was sie braucht.«
Mir kam es so vor, als wollten weder Herr noch Frau Beinstein auf den eigentlichen Inhalt meiner Frage eingehen oder sie hatten sich mit dem Vorhaben schon derart abgefunden, dass sie es nicht mehr hinterfragten.
»Es tut mir leid«, sagte ich und trank meinen Kaffee aus, »aufgrund der Hintergründe und der Sonderwünsche, bezüglich des Vertragsinhaltes, werde ich Ihnen nicht als Notar zur Verfügung stehen. Sie können dagegen bei der Notarkammer Beschwerde einlegen.«
Frau Beinstein schaute mich überrascht an, als ich ihr die Hand zum Abschied reichte. Ihr Mann nahm meine Absage mit einer gewissen Gleichgültigkeit hin.
»Ich bringe Sie zur Haustür«, sagte BellaPorn mit einem Anflug von Enttäuschung im Gesicht und schritt in ihren hohen Schuhen vor mir her. Ich genoss noch ein letztes Mal den Anblick ihres begnadeten Körpers und der schönen, langen Beine. Auf der Türschwelle standen wir uns direkt gegenüber. In diesen Schuhen waren wir auf Augenhöhe. Der offensive Einsatz von Make-up und die vollen Lippen, die mich an die junge Angelina Jolie erinnerten, mochten nicht jedem gefallen, aber niemand konnte abstreiten, dass diese Merkmale auf einer unterschwelligen Ebene Reaktionen auslösten.
»Wir nehmen Ihnen Ihre Entscheidung nicht übel und wir werden keine Beschwerde bei der Notarkammer einreichen«, sagte sie und lächelte mild. In meinem Kopf spielten sich alle Filme, die ich von ihr gesehen hatte, gleichzeitig ab. Ich war von dem exzessiven Pornokonsum der letzten zwei Tage überreizt und fühlte mich emotional ausgelaugt. Ihre unmittelbare Nähe intensivierte diesen Zustand. Sie war perfekt gestylt und frisiert. Sie roch gut und strahlte, trotz ihrer zahlreichen Körpermodifikationen, eine jugendliche Schönheit aus, deren Reiz ich mich nicht entziehen konnte.
Als sie mir die Hand zum Abschied reichte, fühlte ich ein flaues Gefühl im Magen. Es fühlte sich an, wie das Ende einer Teenager-Liebe: schnell verknallt und emotional nur an der Oberfläche gekratzt. Der größte Teil der Enttäuschung bestand nicht aus dem, was man aufgab, sondern aus dem was man sich erhofft hatte. In Gedanken hatte ich sie gefickt. Nicht so, wie die Kerle in ihren Filmen, sondern so, wie es eine Frau, meiner Meinung nach, verdiente — leidenschaftlich, intensiv und mit Würde.
»Sie scheinen in Gedanken zu sein?«, sagte sie. Ich hatte ihre Hand viel zu lange festgehalten.
»Entschuldigung«, stammelte ich und lockerte den Griff. Sie zog ihre zarten Finger mit den extrem langen Nägeln langsam aus meiner Hand.
»Würden Sie mich noch bis zu meinem Auto begleiten?«
»Gerne.«
Als wir zwischen meinem Wagen und dem großen VW-Bus standen, waren wir vor Blicken aus dem Wohnhaus geschützt, für den Fall, dass die Beinsteins uns aus einem der Fenster beobachteten. Dennoch flüsterte ich meine Frage: »Werden Sie von diesem Ehepaar erpresst oder in sonstiger Weise negativ beeinflusst?«
»Nein, wie kommen Sie darauf?«, fragte sie mit einem charmanten Lächeln.
»Weil ich nicht glauben will, dass Sie das, was sie gesagt haben, so meinen.«
»Das ist ein gutes Zeichen«, sagte sie.
»Wie meinen Sie das?«
»Pornografie muss provozieren und über das, was von der Mehrheit als Normal empfunden wird, hinausgehen.«
»Müssen Sie deswegen alles tun, was Sie für machbar halten?«
»Im Bereich der Pornografie wurde bereits alles Mögliche und Unmögliche mehrfach vor laufenden Kameras getan. Dennoch ist es mein Bestreben als Künstlerin, diesem Genre neue Facette hinzuzufügen.«
Sie stand eine Armlänge von mir entfernt und strahlte eine Ruhe aus, die mich beinahe aus der Fassung brachte.
»Sollten Sie es sich anders überlegen, können Sie mich jederzeit anrufen«, sagte sie, »allerdings werde ich mich morgen auf die Suche nach einem anderen Notar begeben.«
»Sie betonen, dass Sie devot sind, aber mir gegenüber treten Sie selbstbewusst und fast schon dominant auf«, sagte ich.
»Sie dürfen devot nicht mit dumm gleichsetzen. Argumentativ haben mich bisher nur wenige Männer in die Knie gezwungen, aber ich würde Ihnen zutrauen, mich jenseits der Verhandlungsebene, zum Knien bringen zu können«, sagte sie und neigte den Kopf mit einem versöhnlichen Lächeln leicht zur Seite.
Ich wollte sie fest in die Arme nehmen, als sie so vor mir stand, brachte den Mut nicht auf und ging mit übertriebener Hast zu meiner Wagentür.
»Ich hoffe, dass Sie eine Entscheidung treffen, die Sie nicht bereuen werden«, sagte ich und stieg in meinen Wagen.
Auf dem Heimweg machte ich mir Vorwürfe: durch meine Absage hatte ich keinen Einfluss mehr auf das weitere Geschehen. Zugleich fiel mir nichts mehr ein, womit ich sie von diesem Vorhaben abbringen könnte. Zweifelsohne handelte es sich bei diesem Eingriff nicht um eine spontane Laune, sondern um ein langes und sorgfältig durchdachtes Projekt. Mich überkam wieder das Gefühl, eine Gelegenheit auf außergewöhnlichen Sex verpasst zu haben.
Ich beruhigte mich, indem ich mir bewusst machte, dass BellaPorn ein paar Nummern zu groß für mich war. Der Sex wäre bestenfalls für mich außergewöhnlich und für sie nichts, als eine gewöhnliche Nummer geworden — das hätte mich schlussendlich mehr fertig gemacht, als es ein kurzer Höhepunkt wert gewesen wäre.
*
Den Sonntagabend verbrachte ich wichsend vor meinem Laptop, mit einem Film von BellaPorn, in dem sie mit drei Frauen auf einer großen Liegefläche agierte. Die drei reiferen Frauen trugen klassische Dessous mit Strapsen und High-Heels, während BellaPorns jugendlich straffer Körper nackt und eingeölt beeindruckte. Die drei Frauen küssten und streichelten sie zu Beginn, dann wurde BellaPorn von der ersten mit einem Umschnalldildo gefickt.
In Rückenlage ruhte ihr Kopf zwischen den Brüsten einer Frau, die hinter ihr saß. Die zweite liebkoste BellaPorns Brüste und die dritte drang, nach anfänglicher Vorsicht, immer schneller und härter in sie ein. Diese Damen küssten und verwöhnten BellaPorn, wie einen geliebten Schatz und fickten sie dennoch nacheinander mit dem Gummischwanz so ausdauernd und hart durch, wie es ein Mann in dieser Kontinuität kaum vermocht hätte. Neben dem öligen Glanz auf ihrer gebräunten und tätowierten Haut, stand ihr der Schweiß auf der Stirn, nachdem sie von allen dreien durchgenommen worden war.
Ich wusste nicht, ob sie bei jedem ihrer euphorischen Schreie einen Höhepunkt erlebt hatte. Zum Ende dieser zärtlich-harten Szene schmiegte sie sich an die großen Brüste von einer der Frauen und wirkte auf eine fast meditative Art in sich gekehrt.
Erst nach einem Kameraschwenk sah ich, dass die beiden anderen Frauen ihren Schließmuskel massierten, ihn mit Öl einrieben und langsam auf das Eindringen eines kleinen Dildos vorbereiteten. Minutenlang lag sie im Arm einer Frau, die nach dem Alter ihre Mutter sein könnte und genoss schmachtend, mit geschlossenen Augen, wie nacheinander immer größere Dildos in ihren Po geschoben wurden.
Nach dieser lustvollen Vorbereitung, fickte sie eine der Frauen mit einem langen, dicken Umschnalldildo in den Po. Der Dildo war schwarz und glatt mit einer halbrunden Spitze, ihre rosafarbene Rosette spannte sich eng um den Eindringling, der sich langsam tiefer in ihren Hintereingang arbeitete.
Die beiden anderen Frauen hielten, küssten und streichelten sie währenddessen mit mütterlicher Fürsorge. Mit geschlossenen Augen und Schmollmund vergrub sie ihr Gesicht zwischen den reifen Brüsten und brummte kehlig, als der schwarze Zapfen fast mit seiner ganzen Länge in ihr steckte.
»Geht`s?«, fragte eine der Frauen. Eine Hand, mit langen, dunkelroten Fingernägeln strich ihr die verschwitzen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
BellaPorn nickte dezent, ohne ihre Augen zu öffnen. Dies war für mich einer der besonderen Momente, in dem alle Masken fielen. Dieser stumme Sinnesrausch ließ keinen Raum für gespieltes Verhalten. Dieser Zapfen in ihrem Arsch, brachte sie in einen emotionalen Grenzbereich, in dem Lust und Leiden nicht mehr zu trennen waren. Es war offensichtlich, dass die laufende Kamera in diesem Moment für keine der Beteiligten irgendeine Rolle spielte.
Die Dame zwischen BellaPorns Beinen, zog ihr Becken leicht zurück, bewegte sich vor und drang noch tiefer ein. BellaPorn stöhnte und wollte sich mit ihrer freien Hand zwischen die Beine greifen. Auch diese Hand wurde daraufhin festgehalten, um ihr den Griff an ihren Lustpunkt zu verwehren.
Es kostete mich Überwindung, nicht auf dem Zeitindex vorzuspringen, während sie minutenlang mit tiefen Stößen in den Arsch gefickt wurde, denn ich war kurz davor, abzuspritzen. Je länger ich mich diesem lesbischen Analfick hingab, desto näher fühlte ich mich ihr. Nach vielen Minuten, in denen sie von zwei erfahrenen Frauen gehalten und mit emotionalem Beistand bedacht worden war, fickte sie die dritte Dame mit einer Geschwindigkeit und Härte, wie ich es bei Analsex nicht für möglich gehalten hätte.
BellaPorn stöhnte erst, kam für einige Atemzüge vollständig zur Ruhe und schrie ihre Empfindungen nach diesem kurzen Erstarren eruptiv heraus. Sie schlug mit den Armen um sich. Die Frau, die neben ihr kniete, hielt sie an den Händen fest und verhinderte, dass sich BellaPorn selbst berühren konnte. Derart festgehalten und von den drei Frauen vereinnahmt, wirkte diese Szene, wie eine bizarre Vergewaltigung.
In den Augen der drei reifen Frauen sah ich eine wissende Entschlossenheit und eine gewisse Härte, mit der sie BellaPorn an den finalen Punkt der Ekstase zu führten. Sie kam — sie explodierte, mit kehligen Schreien und verschluckte sich fast an ihren eigenen Lauten. Ein Strahl Flüssigkeit spritzte aus ihrer Spalte, während der schwarze Gummizapfen noch tief in ihrem Arsch steckte. Die Frau, die sie bis zu diesem Punkt gefickt hatte, bekam das meiste davon ab. Einzelne Tropfen trafen die Kameralinse.
Die drei Frauen lächelten. Sie liebkosten und streichelnden den schweißüberströmten Körper in ihrer Mitte, während BellaPorn noch immer in anderen Sphären schwebte. Ich empfand eine Mischung aus Mitgefühl und exponentiell steigender Geilheit, die in einer analen Ekstase bei ihr und einem ergiebigen Samenerguss bei mir endete.
*
Obwohl ich nach diesem Film körperlich vollumfängliche Befriedigung verspürte, wollte ich BellaPorns Seite noch nicht verlassen. Ich dachte an heute Mittag, als sie zum Greifen nah war und erinnerte ich mich an unser erstes Treffen in meiner Kanzlei, als sie erwähnte, dass sie das Paradies schon mehrfach gesehen hatte, ohne dort verbleiben zu können. Es war eine irrwitzige Idee und in meinen Augen nichts anderes als Realitätsflucht.
Heute Mittag hatte sie eingeräumt, wie alle Menschen, nicht frei von Widersprüchen zu sein. Diese Aussage traf auch auf mich zu, als ich ihre labyrinthartig aufgebaute Seite erkundete, obwohl ich längst im Bett liegen müsste.
Ich fand ein Video mit dem Titel: „Gedichte mit Schlag“.
Als das Video startete, sah ich einen sattelartigen Sitz auf dem Boden einer Kleinkunstbühne stehen. Aus der Mitte dieses Sattels ragte ein penisartiger Zapfen auf.
BellaPorn betrat die Bühne in einer weißen Bluse, halterlosen Strümpfen, roten Lackpumps und einer Lesebrille. Wortlos stellte sie sich breitbeinig über den sattelartigen Sitz und wartete, bis der verhaltene Applaus des Publikums abebbte. Wortlos knöpfte sie die Bluse auf, zog ihre feucht glänzenden Schamlippen auseinander und setzte sich langsam auf den Zapfen. Nachdem sie fest auf dem Sattel saß, stellte sie einen Mikrofonhalter ein und hauchte ein »Hallo«, dass die Lautsprecher verstärkt wiedergaben.
Sie drehte einen Regler an einer Fernbedienung. Aus dem sattelartigen Sitz, auf dem sie saß, kam ein tiefes Brummen. Mit einem lasziven Lächeln biss sie sich auf ihre Unterlippe, nahm ein Buch und begann, daraus vorzulesen.
BellaPorn trug Gedichte von Rainer Maria Rilke vor, während dieser Zapfen in ihr steckte und hörbar brummte. Dezent geschminkt und mit Lesebrille, sah ihr Gesicht geradezu mädchenhaft hübsch aus. Die geöffnete Bluse hing, weit geöffnet auf ihren Schultern, ohne ihre imposanten Brüste zu verhüllen. Ihre Stimme war weich und sie trug die Verse fehlerfrei vor. Sie sprach langsam mit korrekter Betonung und machte an den richtigen Stellen Pausen.
Nach einigen Minuten kamen zwei Männer auf die Bühne. Durch die Kameraeinstellung sah man nur die untere Hälfte ihrer nackten Körper bis zur Taille. Sie stellten sich links und rechts neben BellaPorn und begannen ihre erigierten Schwänze zu wichsen, während BellaPorn, unbeeindruckt von den Schwänzen auf ihrer Augenhöhe, weiterlas.
Mit jeder Minute wurde ihre Stimme schmachtender. Durch die Vibrationen der Maschine, die sich in ihrem Körper fortsetzten, erhielt ihre Stimme ein besonderes Timbre. Sie unterbrach den Vortag, um sich an die Brüste zu fassen.
»Das zieht bis in meine Nippel. Es ist, als würden die Piercings unter Strom stehen«, hauchte sie entschuldigend in das Mikrofon und besann sich auf ihren Vortrag.
Einer der Männer spritze seinen Samen ohne Vorwarnung in ihr Gesicht und traf ein Glas der Lesebrille. BellaPorn hielt kurz Inne und fand in den Lesefluss zurück. Sie sprach, während ihr das Sperma über die Wange lief und am Kinn abtropfte. Der Mann lief aus dem Bild und wurde durch einen anderen ersetzt.
Während des Vortrags war sie von wichsenden Männern flankiert, die sich als Ziel gesetzt hatten, auf die Brille zu wichsen, bevor sie den Platz für den nächsten Mann frei machten. Nach wenigen Samenergüssen war die Brille derart mit Sperma überzogen, dass sie das Gestell bis auf ihre Nasenspitze vorschieben und über die Brille hinweg schauen musste, um weiter vorlesen zu können.
Trotz dieser widrigen Umstände ließ sie sich nicht aus dem Konzept bringen und setzte ihre Lesung fort, als gäbe es diese wichsenden Männer nicht. Aus ihrer aufklaffenden Spalte flossen anschwellende Ströme ihrer Lust. Man sah den Ansatz des vibrierenden Zapfens deutlich zwischen ihren Schamlippen verschwinden, als die Kamera davon eine Nahaufnahme zeigte. Die beiden Ringe, die sie in den inneren Labien trug, schienen zu tanzen und ihr Lustsaft schimmerte wie feinporiger Schaum.
Ich hörte ihre Stimme, wie sanftes Streicheln. Ungeachtet der Worte, war es, als würde sie in der Sprache der Lust sprechen und die pure Sünde vortragen. Die Pausen zwischen den Verszeilen wurden länger und sie rang sichtbar um Fassung, bis sie die Worte des Dichters nurmehr hauchte:
»Da weiß ich die Stürme schon und bin erregt wie das Meer.
Und breite mich aus und falle in mich hinein
und werfe mich ab und bin ganz allein
in dem großen Sturm.«
Die letzte Strophe dieses Gedichts blieb sie ihrem Publikum schuldig, da ihr die Beherrschung fehlte, sich weiterhin auf das Buch in ihren Händen zu konzentrieren. Mit bebendem Körper ergab sie sich dem Höhepunkt, ließ das Buch fallen und stütze sich auf dem Sattel ab, um nicht nach vorne überzukippen. Nach dem stummen Beben, das ihren Körper durchgeschüttelt hatte, holte sie tief Luft und lächelte spermaglasiert in die Kamera.