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Frau Leutnant erlebt Überraschungen in der ‚Simulation‘ teil 1.

Oberst Latter vom Militärischen Abwehr Dienst (MAD) hatte den Auftrag bekommen, einen gefährlich erscheinenden Trend zu erforschen. Es gab seit einiger Zeit eine neue Art von einem sehr exklusiven und abhängig machenden Computerspiel, das in Deutschland Sorgen bereitete. Es gab ein Suchtpotential und es gab die Vermutung von kriminellen Praktiken, was beides den MAD weniger interessierte. Was den MAD umtrieb, waren die geheimdienstlichen Aktivitäten im Umfeld von dieser Simulation.

Die Teilnehmer wurden nur in sogenannten Spielstützpunkten angenommen. Sie wurden in eine sogenannte ‚Alternativwelt‘ gesandt. Es war ein betont teures und exklusives Vergnügen für längere Spielsitzungen, denn ein Abend entsprach einem Wochengehalt und ein ganzes Wochenende kostete ein normales Monatsgehalt. Genau diese Form war aber extrem beliebt und führte inzwischen zu Beschaffungskriminalität! Teilnahme war nur nach Bestehens eines Eingangstests möglich, der aus zwei Teilen bestand. Einem medizinischen und einem psychologischen Teil, die in sogenannten Spielcentern absolviert werden konnten. Nach bestandenem Test erhielt der Teilnehmer eine Art Chipkarte, die ihm den Zugang zu dem Inneren der Spielstützpunkte ermöglichte. In einer Kabine wurde der Teilnehmer auf einer Art Liege mit einem Helm an das System angeschlossen, soweit es sich um einen Kurzbesuch von weniger als drei Stunden handelt. Diese Art von Besuchen war relativ günstig und kostete nicht mehr als ein Essen in einem Restaurant. Längere Besuche wurden in einer Art Raumanzug absolviert, der auf Aufenthaltsdauern bis zu drei Tagen ausgerichtet war. Längere Aufenthalte bis zu vier Wochen waren nur in den Spielcentern möglich, die mit ärztlicher Betreuung und einer Pauschale von drei durchschnittlichen Monatsgehältern möglich waren.

Es erschien den Verantwortlichen im MAD zunächst nur eine Art geschicktes Marketing zu sein. Eine Werbung für eine normale Simulation, weil nach Aussagen eines Teilnehmers in der Kammer ein PC-System aufgebaut war. Die beschriebene Umgebung ist allerdings als so extrem realistisch geschildert worden, dass es nach Aussagen von Experten einer Technik bedarf, wie sie selbst in der besten Simulationssoftware im Silicon Valley nicht verfügbar war. Es handelte sich hier nicht nur um die bekannte 3D-Brille und eine Simulation des Tastgefühls. Die Schilderungen reden eindeutig von einer perfekten Simulation aller fünf menschlichen Sinne, selbst die Geschmacksnerven sollen ideal ‚funktionieren‘. Es gab angeblich keinerlei Unterscheidung zwischen Realität und Simulation in der Version über drei Stunden. Genau das gab auch den Anreiz auf diese Version umzusteigen. Natürlich war vieles auf Sex ausgerichtet, wie man sich sicher denken konnte. In den kürzeren Versionen hatte der Teilnehmer aber nur einen rein passiven Zugang als Beobachter, der keine Interaktion mit anderen Teilnehmern ermöglicht und also keinen Sex ermöglichte. Es wird als eine Art von Phantom beschrieben, der solchen ausreichte, die rein voyeuristische Aktionen bevorzugten. Bobachter können sehen, hören und riechen, aber sie können weder tasten oder fühlen noch richtig greifen oder ‚sprechen‘. Sie können auch nicht gesehen werden. Sie können nur durch Türen gehen, die geöffnet sind. Irgendwann reichte der Beobachterstatus den meisten also nicht mehr aus.

Aber es war nicht nur der Sex, der den Umstieg vom Beobachter zum aktiven Teilnehmer antreibt. Es gab auch andere Erlebnisse, die Teilnehmer reizten. Risikoszenarien vom Kampf auf Leben und Tod erfreuten sich bei jungen Männern einer gewissen Beliebtheit. Bei jungen Frauen gab es auch die Tendenz, Silikonbrüste oder Geburten virtuell zu erleben. Risiken, die sie eben im realen Leben wegen Verletzungsgefahr oder anderer Konsequenzen nicht riskieren würden. Das war alles relativ klar.

1. DANIELLE

Ich hatte vor vier Wochen meinen Lehrgang beendet und durfte mich jetzt mit Fug und Recht Leutnant der Reserve nennen.

Es war vielleicht etwas eigenartig für eine junge Frau, aber ich hatte schon immer gerne Computerspiele im militärischen Bereich geliebt. Die meisten meiner Mitspieler waren damals Jungens, aber das hatte mich nicht gestört. Ich kam damit gut zurecht. Daher hatte ich auch die Chance nicht ausgeschlagen, eine Ausbildung zum Reserveoffizier zu durchlaufen.

Ich hatte vor einem Jahr ein Fachhochschulstudium als Informatikerin beendet und war als Reserveoffizier angenommen worden. Ein bisschen war ich schon eine Außenseiterin in der Gruppe von überwiegend jungen Männern, aber meine Talente in Datenverarbeitung wurden hier anerkannt.

Kaum war ich von der Mittagspause wieder zurück, da wurde ich zu einem Gespräch mit dem Militärischen Abschirmdienst gerufen. Das war mir bisher nur bei dem Einstellungsgespräch passiert.

Oberst Latter stellte sich als Leiter eines Projektes vor. Er war der stellvertretende Chef einer Abteilung für Sicherheit.

„Frau Leutnant, Sie werden über einen Auftrag hören, der delikat und gefährlich ist. Natürlich haben Sie hier bisher nur eine militärische Ausbildung erhalten, aber ich traue Ihnen genügend Kenntnisse für die EDV-Aspekte zu. Sie können den Auftrag ablehnen, weil es eine verdeckte Ermittlung ist. Dozentin Lipari als Spezialistin für die Freigabe von Filmen und Computerspielen erhält einen ähnlichen Auftrag von mir. Sie arbeitet auf Honorarbasis für mich. Sie würden mit ihr zusammenarbeiten, wenn Sie diese Aufgabe akzeptieren. Ich kann Ihnen vor einer Entscheidung keine weiteren Informationen geben, denn das Vorhaben ist als topsecret eingestuft.“

Lipari sollte gut sein, das hatte ich schon gehört. Frau Lipari war häufig als psychologische Gutachterin bei Verdacht auf Verletzung von Altersfreigaben in Spielen genannt worden. Das hatte ich noch aus meiner Zeit der Computerspiele im Gedächtnis. Das machte mich wissbegierig, denn ich hatte nie ein Foto von ihr gesehen. Das passte so gar nicht mit einer verdeckten Ermittlung zusammen, aber ich wollte mehr wissen. Neugier war leider eine ausgeprägte Leidenschaft von mir. Und dieser Auftrag machte mich sehr neugierig! Also stimmte ich zu.

Doktor Latter nickte so selbstverständlich, als ob er gar nichts anderes erwartet hätte. Dann rief er Mia Lipari an, damit er sein Briefing über den Vortrag nur einmal halten musste. Ich war verblüfft, als ich diese erblickte. Sie schien einem Buch über die typische Italienerin entsprungen zu sein. Sie war klein und relativ zierlich, hatte aber Kurven wie die legendäre Gina Lollobrigida. Langes, dunkles welliges Haar umfloss ihr hübsches, apartes Gesicht. Ich schätzte sie auf Ende dreißig.

Der Oberst erklärte die Basisinformationen über die Simulation. Mia Lipari schüttelte den Kopf und auch ich selber hatte zunächst keine Fragen, denn ich wollte erst einmal wissen, was denn nun der Auftrag war? Latter fuhr fort:

„Es gibt Gefährdungen der militärischen Sicherheit. Wir haben Hinweise darauf bekommen, dass feindliche Geheimdienstmitarbeiter Angehörige unserer Streitkräfte in dieser Simulation gezielt ansprechen und zum Geheimnisverrat anstiften wollen. Das geschieht auf zwei Weisen.

Einmal der klassische Mata Hari-Ansatz. Es sind meistens verführerische Frauen, die die insbesondere Offiziere ansprechen. Das Gefährliche daran ist, dass es natürlich in dieser Simulation keine Spuren gibt. Es gibt keinen in der realen Welt, der das mitbekommt. Es gibt keine Treffpunkte in Deutschland. Es gibt keine Telefonate, die man verfolgen kann. Es gibt keine SMS oder E-Mails. Es gibt keinen Austausch von Dokumenten. Es gibt keinen Lippenstift am Hemdkragen.

Dann gibt es die Kampf-Fantasien. Hier sind es die freundlichen ‚Kameraden‘, die Informationen über Taktiken und Strategien unser aktiven Verbände erfahren wollen. Oh, es ist geschickt aufgezogen. Sie überlassen dem Auszuspähenden die Führung des virtuellen Panzers oder des Bombers und spielen die gehorsamen Untergebenen. Im Verlaufe der simulierten Kampfhandlungen erfahren Sie automatisch die Taktiken und im Verlaufe von sogenannten Kampagnen auch einige probate Strategien. Hier ist es natürlich noch schwieriger ‚Feinde‘ zu identifizieren.“

Er blickte uns bedeutungsvoll an. Dann zögerte er einen Moment und presste seine Lippen zusammen.

„Ihr Auftrag ist es herauszufinden, ob eine anonyme Anzeige zutrifft, dass Angehörige der Streitkräfte aktiv daran beteiligt sind und sowohl die feindlichen Geheimdienstmitarbeiter als auch Angehörige unseres Militärs zu identifizieren. Wir haben die Zugangsdaten für einen einschlägigen Club erhalten, aber nicht viel mehr. Die reine Teilnahme an der Simulation ist natürlich nicht strafbar, aber wir haben keine Ahnung, ob an dieser Anzeige über Geheimnisverrat etwas dran ist oder nicht. Wir haben noch nicht einmal eine Ahnung, ob Hypnose möglich sein kann. Natürlich ist das mehr als delikat.“

„Sind auch andere Unregelmäßigkeiten bekannt oder ist es nur die anonyme Anzeige, die das Ganze treibt?“, fragte Mia Lipari. Er schaute uns direkt und bewusst an. Jetzt musste es kommen. Die Betonung war klar.

„Das darf ich nicht sagen. Wir brauchen klare Beweise für Schuld oder Unschuld von Offizieren. Das sollen Sie beide erreichen, wobei Frau Lipari natürlich die Führung hat. Zu zweit deshalb, damit Sie sich gegenseitig schützen können. Als Frauen werden Sie sicherlich den Eintritt in einschlägige Clubs bekommen, ohne aufzufallen.“

Mia Lipari runzelte die Stirn. Sie schien die bisherigen Aussagen genauso wenig wie ich begreifen zu können.

„Da ist etwas faul an der Anzeige! Das ist doch nicht normal, dass jemand die Zugangsdaten kennt, aber sonst keine Details liefert.“

Latter nickte, aber seine Miene wurde noch düsterer:

„Das ist auf den ersten Blick schwer verständlich. Es mag auch daran liegen, dass der anonyme Whistleblower keinen Hinweis auf sich selber geben wollte. Sie sollten wissen, dass der erste MAD-Mitarbeiter bei seiner ersten Recherche ertappt und brutal zusammengeschlagen wurde, nachdem er ein Spielezentrum verlassen hatte. Offensichtlich sind unsere regulären Mitarbeiter bekannt und die Zentren werden überwacht. Deshalb haben wir uns auch für Sie beide entschieden. Sie sind weder als Mitarbeiter des MAD bekannt noch entsprechen Sie dem Bild von dem typischen Soldaten.“

Der Auftrag war simpel, aber nicht trivial. Wir sollten ermitteln, was hinter dieser Anzeige steckte. Fall es wie vermutet, ein Verrat war, dann sollten wir herausfinden, wer dahinter steckte und wie wir das beweisen konnten. Uns brauchte keiner zu sagen, dass es für uns gefährlich war.

2. MIA

Danielle und ich bewarben uns bei diesem dubiosen ‚Vermittlungsservice für alternative Möglichkeiten‘ so schnell wie möglich für eine Teilnahme. Wir wurden tatsächlich angenommen. Es gab vorher einen psychologischen Test, der mir persönlich zu viele intime Fragen enthielt. Wir mussten eine Verschwiegenheitserklärung mit absurd hohen Konventionalstrafen abzeichnen. Mich wunderte das weniger im Hinblick auf die Kurzfrist-Programme, die wohl eher auf ‚Sextouristen‘ zugeschnitten waren.

Die darauf folgende Einweisung war erstaunlich. Ein Dr. Robertson nahm uns zusammen mit zwei anderen Kandidatinnen in eine Art Kino, die eine Art Vorschau bot. Es funktionierte nach der Art von bewegten 3D-Kinos. Das war nichts Neues. Neu war allerdings die Umgebung. Sie wirkte in keinerlei Hinsicht synthetisch, sondern ausgesprochen realistisch.

Es stellte sich schnell heraus, dass in den meisten Fällen diese Programme auf mehrtägige Sexabenteuer hinausliefen oder auf andere Fantasien. Der Clou an den Abenteuern war, dass man eine Garantie dafür bekam, dass der Teilnehmer spätestens nach einer Woche oder umgerechnet 168 Stunden Spielzeit in der Alternativwelt eine Gruppe finden würde, wo dieses Erlebnis den Erwartungen entsprechen würde oder man bekäme das Geld zurück. Bis dato hätte noch nie jemand diese Garantie in Anspruch genommen. Es könne zwar sein, dass man etwas warten müsse, aber das Erlebnis sei das Warten wert. Das mit der Garantie konnte Danielle nicht so recht glauben und ich als geschiedene, leicht zynische Ex-Ehefrau noch weniger.

„Wie sollte so etwas funktionieren, Dr. Robertson? Im realen Leben sind die Menschen selten zufrieden mit dem, was sie bekommen.“

Dr. Robertson lächelte mich vergnügt und leicht spöttisch an:

„Erstens müssen Sie daran denken, dass Sie in dieser Welt anonym sind und offen auch die verrücktesten Fantasien ohne persönliches Risiko und auch ohne Sorgen über Mitwisser verwirklichen können. Das geht in der realen Welt nur sehr eingeschränkt. Bei den Damen ist es sehr beliebt, als Starsängerin in einem hinreißenden Abendkleid mit einer bezaubernden Stimme aufzutreten oder als Extrem in der anderen Richtung in einem Bordell als Hure anfangen zu arbeiten. Zweitens vergessen Sie unseren psychologischen Test. Wir können wertvolle Hinweise am Anfang geben und die Leute in die Richtung orientieren, die Ihren Fantasien entspricht. So können Sie als Vampir ein Einhorn als ihr Opfer aussaugen.“

Das erschien mir einfach absurd. Wie sollte das denn möglich sein? Der wollte mir doch einen Bären aufbinden! Er musste meinen Gesichtsausdruck interpretiert haben.

„Im groben Rahmen Ihres Gewichtes können Sie dort jede mögliche Form annehmen, auch die von Fantasiegestalten, werte Dame! Sie können auch weit über den Rahmen ihres Körpergewichts hinausgehen in beide Richtungen, aber das erfordert dann einen ziemlichen Lernprozess, da ihre Erfahrungen angepasst werden müssen. Ein Pixie mit einer Größe von 15 cm ist viel wendiger als ein Mensch mit der zigfachen Körpermasse und umgekehrt ist ein Mensch viel geschickter als, sagen wir mal, ein gewaltiger Drache. Daher würde ich stark von solchen Fabelwesen abraten, die sich im Gewicht stark unterscheiden.“

Das konnte ich kaum glauben, aber er sprach so überzeugt davon, dass ich nicht umhin kam, das zumindest als Möglichkeit anzusehen. Tatsächlich bekamen wir auch eine Demonstration von einem Vampir vorgeführt, der mit seinen Fangzähnen und den rötlich schimmernden Augen unheimlich realistisch wirkte.

Das Ende der Geschichte war, dass wir alle vier für eine Woche das Angebot annahmen. Zwei Tage später gingen Danielle und ich in eine dieser Stationen, wo wir uns jeweils in eine Box legen mussten und mit zahlreichen Elektroden versehen wurden. Die meisten würden am Anfang jeweils die Variante wählen, dass das Aussehen dieses Avatars auch in der virtuellen Welt dasselbe sein würde wie in der realen Welt. So auch wir. Wir ließen uns bei der Einstellung entsprechend helfen und diese Werte dann abspeichern. Ich ging als erste, denn ich hatte ja die Führung.

Uns war gesagt worden, dass wir nackt in einer Art Ankunftsterminal aufwachen würden, von dem aus wir jeden möglichen Punkt erreichen könnten. Es gab Standardkleidung und ein Geschäft. Für den ersten Part wählte ich ein Standardset mit einem Kleid. Dann begab ich mich zur Ankunftskabine von Danielle. Sie war noch nicht ganz fertig. Sie war noch in Unterwäsche, als ich neugierig durch einen Spalt der Kabinentür spähte. Bereits in Uniform war sie mir ein bisschen wie ein eher burschikoses Mädchen erschienen. In der einfachen Unterwäsche wurde das noch deutlicher. Sie war ausgeprägt androgyn. Für eine junge Frau hatte sie schmale Hüften, wenig Taille und nur kleine, niedliche Brüste. Aber sie war gut durchtrainiert, wie man das auch von einer Soldatin erwarten konnte. Sie zog einen Hosenanzug an. Offensichtlich liebte sie es, ihre androgyne Figur noch zu akzentuieren durch eher männlich beeinflusste Kleidung. Das gab mir zu denken.

Dort war so eine Art Teleportationszentrale, wie immer das auch funktionierte. Man gab die Koordinaten ein und erreichte dann den gewünschten Ort. Das machten wir beide jeweils separat. Der Zugangsort erwies sich als der Anfang eines Weges zu einer Villa. Die massive Eingangstür öffnete sich und ein bulliger Türsteher sah uns missbilligend an:

„Das hier ist ein Swinger- und BDSM-Klub. Der Eintritt ist nur für heterosexuelle Paare erlaubt. Homosexuelle Paare sind hier unerwünscht. Suchen Sie sich ein anderes Ziel aus, meine Damen.“

Wir standen da wie die begossenen Pudel. Das war ein herber Fehlschlag gleich zum Anfang des Auftrages. Aber was blieb uns anderes übrig? Es ging wieder zurück.

3. Danielle

Ich wachte wieder in der Station auf. Dort musste ich auf Mia Lipari warten. Sie brauchte etwas länger zum Aufwachen. Wir gingen aus der Station raus und setzten uns in ein Café zur Besprechung.

„Danielle, ich glaube dieser Treffpunkt gehört zur Taktik des fremden Geheimdienstes. Sie wollen es etwaigen Verfolgern besonders schwermachen. Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Es muss zwar einen anderen Treffpunkt geben, aber dafür haben wir keinen Hinweis, den wir verfolgen können.“

Für mich war der Fall schon sonnenklar. Ich meine, wie viele Möglichkeiten gab es denn, in einen Swingerklub als Paar hereinzukommen?

„Frau Lipari, Oberst Latter muss Ihnen einen Partner zuteilen. Sie sind Psychologin und ich kann Ihnen soundso nur bedingt helfen.“

Sie schüttelte energisch den Kopf und überlegte für einen Moment, bevor sie mir antwortete.

„Der Oberst wird keinen weiteren einweihen wollen — das kann ich jetzt schon sagen. Dafür brauche ihn gar nicht erst zu fragen. Ich sehe also nur eine Möglichkeit. Wir müssen dort als Paar erscheinen. Das ist mit der Simulation ohne weiteres möglich. So wie ich das sehe, ist die einfachste Möglichkeit, wenn Ihr Avatar dann eben ein Mann ist.“

Für einen Moment war ich total sprachlos. Das konnte sie doch nicht im Ernst meinen, oder? Dann wehrte ich mich sofort gegen diese Möglichkeit:

„Frau Lipari, das geht nicht! Ich bin kein Mann. Ich will nicht ein Mann sein — und erst recht nicht einer in einem Swingerklub!!“

Sie sah mich recht kühl an:

„Was schlagen Sie mir dann als Alternative vor, Danielle? Ablehnen ist einfach, aber ich nehme nur konstruktive Alternativen an. Ich habe die Führung, falls Sie sich daran erinnern.“

Das war nicht das, was mir leichtfiel. Gut, man kam nur als Paar herein, so viel war klar. Natürlich konnte ich ihr auch vorschlagen, dass sie als Mann gehen sollte, aber wahrscheinlich würde das nicht auf sonderlich fruchtbaren Boden fallen. Egal, erwähnen würde ich auch das. Aber nach kurzer Überlegung hatte ich tatsächlich noch eine echte Alternative anzubieten. Aber es war mir peinlich, das zu sagen. Innerhalb der Computerspiele hatte ich damals schon häufiger als männlicher Krieger gespielt, aber das kam eigenartig rüber, wenn man das in anderen Kreisen außerhalb der jeweiligen Spielercommunity erzählte.

„Frau Lipari, ich sehe zwei Möglichkeiten. Erstens könnten Sie auch einen Mann spielen. Sie waren verheiratet – Sie kennen Männer also viel besser als ich, da ich noch nicht einmal einen stetigen Freund hatte. Zweitens, wenn das nicht geht, dann kann ich mich verkleiden als Mann, aber nur unter der Bedingung, dass ich körperlich eine Frau bleibe!“

„Danielle, Möglichkeit eins scheidet bei unseren ersten Exkursionen aus. Am Anfang sollten wir ja bei dem Avatargewicht so nahe wie möglich am Original sein. Ich bin aber viel kürzer und auch viel leichter als Sie. Das sieht dann nicht gut aus. Wir würden schon am Anfang auffallen, denn damit wäre auch mein männlicher Avatar leichter und Ihr weiblicher Avatar grösser und schwerer. Der Grundsatz für jede verdeckte Ermittlung ist aber gerade nicht aufzufallen. Die zweite Möglichkeit ist tatsächlich denkbar, wenn wir bei Ihnen an eine Reduzierung der Brustweite und eine akzeptable Frisur denken. Nur mit der Kleidung müssten wir uns etwas überlegen, aber das gibt es in der virtuellen Welt zu kaufen.“

Natürlich war ich nicht verwundert, dass sie nicht den Mann spielen wollte. Ich war gerade erst vom Fähnrich zum normalen Reserveoffizier geworden — und sie war Führungskraft und Psychologin mit einigen Dienstjahren auf dem Buckel. Eigentlich war ich dankbar, dass sie mich nicht wegen dieses Vorschlages angepfiffen hatte, sondern sachlich argumentiert hatte.Ich war nicht gerade begeistert mit der ‚Verkleidung‘ als Mann, denn wie gesagt, das weckte immer Vermutungen in den Anderen, das ich so etwas wie eine lesbische ‚Butch‘ war, aber was konnte ich anderes anbieten? Ich war auch erleichtert, dass sie keine anderen Einwände als den mit dem Busen und der Frisur hatte. Ich hatte es schon mal aus Neugierde probiert, meinen Busen abzubinden durch eine Bandage. Es hatte gut funktioniert. Ich konnte ein männliches Oberhemd tragen und sah im Spiegel durchaus akzeptabel aus. Meine Haare waren nicht so lang, da ich durch die Soldatenzeit schon auf kurze Frisuren Wert gelegt hatte. So würde das auch für den Avatar keinen essentiellen Unterschied machen.

Frau Lipari war entschlossen, gleich Nägel mit Köpfen zu machen. Es ging sofort zurück zur Station. Sie holte Erkundigungen ein.

Mein Avatar wurde einer männlichen Kurzhaarfrisur ausgestattet. Mia stand auch zu ihrem Wort und ließ auch das Modul für weibliche Geschlechtsmerkmale nur gering verändert, bis auf eine Reduzierung der Oberweite.

Sie selber versah sich als Avatar aus Tarnungsgründen gegenüber dem Türsteher mit einer kastanienroten und langen Zopffrisur, obwohl sie im Hier und Jetzt eine nette tiefdunkelbraune, wellige Frisur hatte.

Es gab wieder das ‚Geschäft‘ in der virtuellen Welt, wo wir ankamen. Mia Lipari versah sich mit einem schwarzen Etuikleid, das ihr hervorragend stand. Ich war bald neidisch. Sie machte keinen Einwand, als ich einen uniformähnlichen Anzug für mich selbst vorschlug. Das einzige worauf sie absolut bestand, war das Tragen eines weißen Unterhemdes aus flexiblem Gewebe, um auch den noch verbliebenen Ansatz meines Busens zu kaschieren. Das sah ich etwas widerstrebend ein. Dann kam der nächste Vorschlag.

„Wir werden uns natürlich duzen. Um das mit den Namen leicht zu machen, nennst du mich Mia und ich werde dich Daniel nennen. Ist das klar?“

Na schön, das konnte ich begreifen. Und schon war ich in der Anprobe. Das mit dem Unterhemd klappte reibungsloser, als ich das gedacht hätte. Die Hose saß aber ziemlich weit. Das war ich nicht gewohnt. Und es sah auch nicht gut aus. Das bestätigte mir auch Mia Lipari ohne Umschweife.

„Daniel, so geht das nicht. Da zeichnet sich nichts Männliches ab. Wir müssen kaschierende Möglichkeiten für deine ‚Männlichkeit‘ einsetzen. Das könnte ein Slip mit einer Einlage sein oder wir modifizieren deinen Avatar entsprechend. Du hast die freie Wahl.“

Da stand ich nun da. Alle beiden Möglichkeiten gefielen mir nicht. Eine vernünftige Alternative fiel mir auf die Schnelle aber auch nicht ein. Das was mir am wenigsten gefiel, war ganz klar die Modifikation.

„Mia, ich habe doch gesagt, dass ich körperlich eine Frau bleibe!“

Sie grummelte etwas, aber nickte dann und kam nach ein paar Momenten mit ein paar Einsätzen aus Kautschuk wieder, die ich in die männliche Unterhose einlegen sollte. Die sollte ich anprobieren und dann wieder herauskommen. Das funktionierte tatsächlich, nachdem ich meine männlichen Attribute entsprechend verstaut hatte. Sie nickte zufrieden, als ich wieder herauskam. Ich war natürlich nicht so zufrieden mit diesen Teilen zu posieren, aber da musste ich durch.

Wir ‚teleportierten‘ vom Shop zum Zugangsort. Dort war der Weg zur Villa. Die massive Eingangstür öffnete sich wieder und der bullige Türsteher sah Mia stirnrunzelnd an:

„Habe ich dieses Gesicht nicht schon mal gesehen? Hm, aber ihr seid ein Paar nach den Regeln des Clubs. Also okay — ihr dürft rein.“

Na, endlich. Das war der erste Schritt zur Erfüllung des Auftrages. Jetzt konnte es losgehen. Im Inneren des Clubs waren zwar eine Reihe von Leuten zu sehen, aber keine Männer, die nach Militär aussahen. Es gab einige Paare, wo die Frau älter war und nach Domina aussah. Jedenfalls in meinen unbedarften Augen wiesen stattliche Frauen in knappen Lederröcken darauf hin. Diskrete Nachfragen ergaben aber, dass so ein Paar hier gestern gesichtet worden war. Gut, es war keine heiße Spur, aber es war auch keine kalte.

Mia und ich setzten uns an die Bar. Sie hatte sich vorher einen Sektcocktail ausgesucht und ich hatte einen Whiskycocktail bekommen. Sie hatte noch eine Zusatzinformation bekommen, die vermuten ließ, dass morgen mehr los sein würde. Also würde es morgen dasselbe Spiel noch einmal geben.

4. Mia

Detektivarbeit war eine Geduldsarbeit. Warten auf die Gelegenheit gehörte mit zum Jobprofil. Das kannte ich schon aus zahlreichen Romanen, aber es selber zu erleben, war doch etwas anderes. Neuer Tag — neues Glück!

Wir trafen uns wieder bei der Station. Meine junge Kollegin sah entschlossen aus, aber auch etwas desillusioniert aus. Ich stimmte sie gleich ein auf den neuen Anlauf:

„Heute wiederholen wir nicht den Fehler mit dem Anzug. Und dann weiter machen wir vorher den Avi auch gleich passender. Also gehen wir zuerst in das Geschäft. Keine Widerrede!“

Ihr Avatar wurde wieder mit einer maskulinen Kurzhaarfrisur ausgestattet. Zusätzlich machte ich mich an den Kontrollen für äußere Geschlechtsmerkmale zu schaffen, die Danielle auch diesmal nicht selber bedienen durfte. Sie sah mir etwas misstrauisch über die Schulter, aber ich verdeckte mit ihren Händen die Schaltflächen so weit, dass sie keine Details erkennen konnte. Ich hatte den Verdacht, dass sie ahnte, dass ich sie auf mehr männlich ändern wollte.

Aber sie war zufrieden, als ich die Grundeinstellung ‚weiblich‘ nicht änderte. Im Geschäft änderte sich allerdings ihre Zufriedenheit schlagartig, als sie in der Umkleidekabine feststellen musste, woran ich gedreht hatte. Dass ‚Daniel‘ ansatzweise weitere Schultern hatte und noch männlichere Oberschenkel, konnte sie ja noch halb nachvollziehen. Was ich mit ihren Genitalien hingegen gemacht hatte, das konnte sie nicht verknusen. Sie stürmte wütend heraus, ohne darauf zu achten, dass sie ja nur das Oberhemd anhatte. Warum machte mich dieser androgyne Eindruck von ihr so an?

„Mia, wir hatten doch vereinbart, dass mein Körper weiblich bleibt — und auch meine Stimme! Mit deinen Änderungen bin ich nicht einverstanden…“

Ich lächelte nur milde und antwortete in einem ganz ruhigen Ton, so als ob ich mich über Bagatellen nicht unnötig aufregen würde.

„Das mit dem weiblich habe ich auch beachtet. Deine Schamlippen sind weiterhin vorhanden, wenn natürlich auch etwas kleiner, damit es kein ‚Abzeichnen‘ geben kann. Deine Klitoris ist nur sichtbar grösser, genau damit es ein ‚Abzeichnen‘ in der Hose geben kann. Das stimmt jedoch noch ausreichend mit dem X-Chromosom überein. Das mit der Stimme und dem Oberkörper sind nur minimale Änderungen, die durchaus in der normalen Schwankungsbreite von Frauen liegen. Es gibt eben solche mit tieferer Stimmlage und auch solche mit flachen Brüsten und muskulösen Beinen — also krieg‘ dich wieder ein! Und denk daran, das ist für die Tarnung beinahe perfekt!“

5. DANIELLE

Die hatte gut reden! Ich schnaufte aufgebracht. Bedeutend grösser war wohl die Untertreibung des Jahres. Meine Klitoris hatte bereits die Größe meines ganzen Daumens! Manche Fotos von einem kleinen Penis waren da von den Dimensionen her vergleichbar. Mit der Tarnung hatte sie zwar Recht, denn die Unterhose sah dadurch recht männlich in der Ansicht aus. Aber das war es ja gerade – das fehlende weibliche machte mir zu schaffen. Da konnte sie noch so viel von perfekter Tarnung schwafeln. Ihre Stimme klang kühl, als Mia mich ermahnte:

„Denk daran. Hier bist du Daniel, die mich in den Swinger-Club begleitet. Mit den Änderungen hast du einen fit aussehenden, männlichen Körper. Keiner wird so deine Anwesenheit als merkwürdig ansehen. Es ist alles in Ordnung. Der Auftrag kommt zuerst — und erst dann deine kleinen Bedenken. Ich habe die Leitung für diese Recherche — nicht du!“

Bums. Da hatte ich meine Zurechtweisung. Gut, sie war mein Chef für diesen Auftrag. Also lehnte ich mich nicht unnötig gegenüber ihr auf. Es verlangte ja keiner von mir, dass ich über die Umstände dieses Auftrages in Begeisterungsstürme verfiel. Aber es würde mir auch keiner verdenken können, dass ich die Zähne zusammenbeißen musste, um das zu akzeptieren. Vielleicht würde ich mich sogar offiziell bei Hr. Latter beschweren, nachdem der heutige Tag vorbei war. Dann merkte ich, wie ihr Blick sich auf meine Unterhose richtete. Schnell zog ich mich in die Umziehkabine zurück. Vielleicht — nein, ganz gewiss würde ich mich beschweren!

Sie hatte hingegen den einfacheren Part. Sie stattete sich mit einer weißen, feinen Bluse und einem schwarzen Bleistiftrock aus, der ihr hervorragend stand.

Wir ‚teleportierten‘ vom Shop zur Villa. Diesmal nickte der Türsteher nur und ließ uns sofort herein. An der Bar musste ich ihr ein Glas Sekt bringen. So richtig begriff ich das ganze immer noch nicht. Wir waren in einer virtuellen Welt, aber der Sekte schmeckte genauso, wie es in der realen Welt der Fall war. Diese Software musste wirklich der Hammer sein, wenn das so möglich war. Ich konnte schon verstehen, dass diese virtuelle Welt abhängig machte.

Mia deutete auf einmal dezent auf einen etwas älteren Herren, der weit weg an der anderen Seite des großen Raumes mit anderen Leuten im Gespräch stand. Ja, sie hatte recht. Der sah einen gewissen Hauptmann recht ähnlich. Mia redete leise aber sehr deutlich:

„Los, wir müssen viel näher heran, aber so, dass es nicht auffällig ist. Wir machen es wie einige der anderen Paare. Wir tanzen einfach und kommen damit näher heran.“

Das war mir gar nicht so lieb. Mit ihr als Frau zu tanzen — auf die Idee wäre ich gar nicht erst gekommen. Aber sie hatte natürlich recht. So wie ich aussah, würden wir als ein normales Paar erscheinen, wenn meine mangelnden Tanzkünste in punkto Führung nicht auffallen würden. In der Hinsicht brauchte ich mir allerdings keine großen Sorgen zu machen, denn nach wenigen Sekunden stellte sich heraus, dass Mia sich hervorragend führen ließ. In anderer Hinsicht machte mir das schon Sorgen. Meine Hand auf ihrem Rücken ließ sie mich zwar gut in die in die Tanzfiguren führen, aber die dünne Bluse ließ mich die Wärme ihrer Haut sehr deutlich spüren. Und das war sehr gewöhnungsbedürftig! Ich konnte und wollte nicht mal vor mir selbst zugeben, dass ich eine Frau attraktiv finden konnte. Attraktiv in dem Sinne, dass ich sie für mich sexuell anziehend fand.

Plötzlich waren wir soweit in der Nähe angekommen, dass man die Worte hören konnte, die der Chef mit seinen Gesprächspartnern wechselte. Der eine Mann war hochgewachsen und trug eine extrem kurz geschnittene Frisur zur Schau. Der Typ sah wie ein Schläger aus, da er eine gebrochene Nase hatte und an der rechten Hand einen Schlagring trug. Mia flüsterte mir warnend zu, nicht dorthin zu schauen. Sie zog mich enger an sich heran, damit wir eng tanzend in der Nähe verbleiben konnten. Sie wollte sich die Gesichtszüge der Gesprächspartner einprägen, flüsterte sie mir zu. Gute Idee, aber das mit dem Engtanzen machte mir zu schaffen. Ihr rechtes Bein glitt wiederholt zwischen die meinigen und das Gefühl, wie sich mein Oberschenkel an ihren seidenbestrumpften Beinen rieb, war verwirrend. Ich verspürte Herzklopfen.

Der Schlägertyp wurde auf einmal durch irgendetwas auf uns aufmerksam. Mia reagierte schnell und flüsterte mir zu, dass wir uns küssen müssten, damit es so aussah, als würden wir uns um unsere Umgebung gar nicht kümmern. Ich verstand zwar die Idee dahinter, aber damit war ich noch längst nicht einverstanden. Das kümmerte sie aber nicht, sondern sie presste einfach ihre Lippen auf die meinigen. Oh mein Gott, ich wurde von einer älteren Frau geküsst! Und ich durfte mich noch nicht einmal wehren, denn sonst würden wir natürlich auffallen. Dann glitt auch noch ihre Hand in meinem Nacken, damit es noch überzeugender wirkte. Ich war geschockt!!

Nach einigen langen Sekunden, die mir wie eine kleine Ewigkeit erschienen, ließ sie von mir ab. Ich war so durcheinander, dass ich schnell nach einer Entschuldigung suchte, um mich von ihr entfernen zu können:

„Äh, entschuldige mich bitte, aber ich brauche eine Pause, damit ich mal die Örtlichkeiten aufsuchen kann…“

Etwas Besseres war mir nicht eingefallen. Beinah fluchtartig verließ ich sie, bevor sie mir durch einen Einwand den Rückzug abschneiden konnte. Sie zeigte ein leichtes Stirnrunzeln, aber sie nickte nur. Bei den Toiletten hätte ich beinahe einen großen Fehler begangen. Ganz automatisch steuerte ich auf die Tür zu, wo die stilisierte Frau das weibliche Klo identifizierte. Nur der befremdete Blick eines gerade herauskommenden jüngeren Mädchens bewahrte mich vor dieser Panne. Ich steuerte schnell auf die Tür zu, wo das Piktogramm mit dem Mann aufgemalt war. Natürlich schlug mein Herz schneller, als ich mich dann im Herrenklo befand.

Ich stellte mich auch nur an das Waschbecken und wusch mir die Hände. Ich war nicht hierhergekommen, weil meine Blase voll war, sondern weil ich dem Kuss von Mia entkommen wollte. Was fiel der eigentlich ein? Ich war doch nicht lesbisch! Das kalte Wasser beruhigte mich etwas und ich war in der Lage, wieder aus dem Raum herauszugehen. Draußen wartete sie schon auf mich. Sie nahm mich an die Hand und zog mich in eine Ecke.

6. MIA

Da war etwas passiert, womit ich nicht gerechnet hatte. Es hatte rein mit einer Tarnungsaktion begonnen. Der Kuss zur Tarnung war eine gelernte Routine-Taktik. Das was daraus wurde, entsprach allerdings überhaupt keiner Routine. Plötzlich fing ich Feuer. Der Kuss erregte mich. Es war so ähnlich wie bei dem ersten Kuss von meinem Ex-Mann. Woher kam diese unerwartete Reaktion? Ich ließ schnell von ihr ab, bevor Danielle noch etwas merkte. Ich war verwirrt.

Als Danielle wieder zurückkam, spielte ich dann die routinierte und erfahrene Agentin — und Erfahrung hatte ich tatsächlich:

„Was sollte das denn, Daniel? Ich habe uns doch gerade in die Nähe von dem Mann gebracht. Da kannst du nicht einfach abhauen und mich stehen lassen. Ich kann ja vielleicht verstehen, dass die Situation für dich ungewohnt ist — glaube mir, für mich ist sie das auch — jedoch, ich erwarte von dir, dass du dich wie ein Daniel verhältst. D.h., wenn ich dich aus Tarnungsgründen küsse, dann hast du gefälligst so zu tun, als ob du mich gerne küsst. Das hier ist ein wichtiger Auftrag von Oberst Latter an uns. Ich werde dein unprofessionelles Verhalten nicht hinnehmen!“

Danielle glaubte ihren Ohren nicht trauen zu können. Jedenfalls war ihre Reaktion genauso, als ob das der Fall wäre. Aber es klang auch etwas aufgesetzt und künstlich — dafür hatte ich eine Antenne. Sie protestierte zu viel:

„Frau Lipari, das ist mir zu viel. Ich bin doch nicht lesbisch. Ich habe mich in einen Herrenanzug stecken lassen müssen. Ich habe mit Ihnen, einer Frau, tanzen müssen. Und nun soll ich auch noch so tun, als ob ich mich gerne von einer Frau küssen lasse?! Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich werde mich beschweren!“

Ich lachte nur auf und war ziemlich amüsiert. Danielle war noch naiv. Beschwerden sollte man sich sehr gut überlegen, aber das würde sie mit der Zeit noch lernen. Ich würde ihr das sagen, aber sie würde mir natürlich nicht glauben. Es gab kein Anzeichen, dass sie meinen Rat auch nur im Geringsten ernst nahm. Und so trumpfte ich mehr auf, als mir guttat:

„Du kannst dich im Büro gerne beschweren, Daniel. Aber hier und jetzt wirst du gefälligst so mitarbeiten, wie ich dir das vorschreibe. Auf keinen Fall, auf gar keinen Fall, wirst du noch mal meinen echten Nachnamen hier aussprechen. Du wirst dir hier alles gefallen lassen müssen. Ich gebe hier den Ton an. Und wenn du es wagen solltest, mir nicht zu gehorchen, dann denke daran, dass dies hier auch ein BDSM-Klub ist. Nötigenfalls kann ich dich mit entblößtem Po übers Knie legen und dann werde ich dafür sorgen, dass du nachher Grund zur Beschwerde hast!“

Welcher Teufel mich dabei geritten hat, sie so zu provozieren, habe ich mich später schon gefragt.

7. DANIELLE

Das konnte Frau Lipari doch nicht ernst meinen, oder? Es war ja schon schlimm genug, dass sie meinen Avatar so verändert hatte, dass mein weibliches Selbstbewusstsein darunter litt. Und jetzt wollte sie mich auch noch herumkommandieren. Davon hatte ich jetzt genug und protestierte offiziell. Sie drohte mir dann aber noch, mich übers Knie legen zu wollen. Das war zu viel. Ohne ein Wort zu antworten, packte ich mit festem Griff ihre linke Hand und zog sie hinter mir her. Sie stolperte hinter mir die Treppe herunter. Mit der linken Hand öffnete ich die stark gedämmte Tür eines Raumes im Untergeschoss und schloss sie hinter mir. Der Raum sah halb wie eine Folterkammer aus. Erst dann ergriff ich das Wort:

„Das reicht mir jetzt! Du kannst dich gerne beschweren, Mia. Ich hoffe nur darauf! Und damit du diesen Gedanken auch nicht vergisst, werde ich dich jetzt über das Knie legen. Und glaube ja nicht, dass dies eine leere Drohung ist!“

Bevor sie noch richtig in ihren Protest beginnen konnte, saß ich schon auf einem Stuhl und sie lag über meinem Schoß. Ich war grösser als sie und viel stärker — das militärische Training half mir noch zusätzlich. Keine Sekunde später sauste meine rechte Hand hart auf ihren Hintern herunter. Es klatschte laut und dann kam schon der nächste Schlag.

„So, jetzt hast du noch mal eine Chance. Wenn du bereit bist, Dich zu entschuldigen Mia, dann höre ich auf. Wenn nicht, mache ich so lange weiter, bis du bereit bist.“

Sie starrte mich ungläubig an. Sie schien es nicht begreifen zu können. Sie war nicht urteilsfähig genug, um zu begreifen, dass ich es absolut ernst meinte. Ich zuckte mit den Schultern.

„Du hast deine Chance gehabt. Jetzt zieh deinen Rock hoch. Ich sage das nur einmal.“

Falsch gedacht von ihr, erkannte sie immer noch nicht den Ernst der Lage bzw. meinen Willen mein Konzept gnadenlos durchzuziehen. Sie versuchte sich zu befreien und strampelte wild. Als ich jedoch vom nahen Tisch ein hölzernes Lineal heranholte und ihr damit drei satte Schläge verpasste, die sie aufschreien ließen, gab sie klein bei. Es fiel ihr sichtlich schwer, aber sie zog ihren schwarzen Rock dann hoch. Sie trug einen weißen, femininen Schlüpfer mit hübschen Spitzensäumen, der ihren vollen, runden Hintern richtig schön in Szene setzte. Ich weiß nicht genau warum, aber ich empfand es als ausgesprochen lustvoll, meine Hand auf ihren vollen, bebenden Pobacken tanzen zu lassen. Sie wehrte sich nicht mehr und schniefelte nur leise, als sich die Haut neben dem hochgeschnittenen Höschen langsam rötete.

„Mia, bitte verstehe, dass es für mich nicht einfach ist, diese Rolle zu akzeptieren. Ich nehme dir das auch nicht übel, dass du mich in diese männliche Rolle hineingedrängt hast. Ich verlange aber, dass du von jetzt an ab mich in der Rolle als Daniel ernst nimmst. Wenn nicht, kann ich jederzeit diese Lektion wiederholen. Ich habe keine Angst davor, den Auftrag abzugeben. Verstehst du das? Wenn ja, dann zeig‘ es mir.“

Ich setzte sie auf meinen Schoß und streichelte ihr Haar mit einem beruhigenden ‚Jaa, alles gut.‘

„Gut, wasch‘ dein Gesicht in der Damentoilette und komm‘ dann zu mir, Mia. Wir werden es noch einmal versuchen. Ich will ja am Auftrag mitarbeiten, aber ich lasse mich auch nicht so herumkommandieren!“

Wir hatten kein Glück. Ich tanzte noch einmal mit ihr durch den ganzen Saal, aber keiner von den dreien war zu erblicken. Sie ließ sich von mir führen, als ob es ganz normal sei. Ich nahm das lächelnd auf. Sie hob ihren Mund an mein linkes Ohr und flüsterte dann:

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht so bossy sein. Ich wollte doch nur die perfekte Tarnung, Daniel.“

Ich erinnerte mich daran, was sie vorher über die Tarnung gesagt hatte. Es kostete mich einige Überwindung, aber ich legte sanft meine Lippen auf ihre. Sie sollte den Eindruck haben, dass ich es begriffen hatte. Überzeugende Tarnung war das, was sie wollte. Trotzdem fühlte ich mich merkwürdig, als sie sanft ihre Lippen öffnete und meine Zunge hinter ihre Lippen sog. Sie legte ihre Arme um meinen Nacken und seufzte wohlig. Ich ließ den Kuss einige Sekunden wirken, dann löste ich mich von mir und nickte ruhig. Wir teleportierten zurück zur Station in der realen Welt. Als ich mich von der Liege in der Box der Ausgangsstation erhob, war ich unwillkürlich irritiert, als ich nicht mehr das glatte Gefühl des Unterhemdes spürte, sondern die Umarmung des Büstenhalters. Diesmal wartete Mia schon draußen. Sie sah mich an:

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