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Cäcilie und der junge Kemal lernen sich näher kennen

Diese Geschichte basiert auf echten Ereignissen aus dem Umkreis meiner eigenen Familie. Natürlich hieß die inzwischen längst verstorbene ‚Cousine‘ weder Cäcilie Jansen noch ihr Cousin Kemal Jansen. Aber sie hatte mir damals vieles so lebendig erzählt, dass ich diese Geschichte als ihre eigenen Erzählung gestaltet habe, auch wenn ich mir natürlich Ausschmückungen erlaubt habe, die sie mir nicht so im Detail erzählt hatte.

‚Kemal‘ hat mir, als ich erwachsen war, nie etwas direkt über den Anfang seines Verhältnisses mit ‚Cäcilie‘ erzählt — das war tabu. Aber indirekt habe ich mir auch von seinem Anteil an der Geschichte ein gutes Bild machen können –und natürlich habe ich die Fotos von beiden aus der Zeit gesehen, überwiegend in schwarzweiß, aber auch eine Reihe farbiger Dias.

Die ersten Fotos, davon einige mit Notizen, aus dem gut versteckten Schuhkarton von der Mitte der sechziger Jahre zeigten eine etwas altjüngferliche und steif wirkende Cäcilie mit einer wohl schon damals altmodischen Brille, während der junge Kemal kleiner, aber agil und munter wirkte. Natürlich waren es auch Fotos, die sie zunächst jeweils nur allein zeigten — und demgemäß bei ihr auch eher in den Bereich der Präsentation bei den Vereinen oder im beruflichen Umfeld zu sehen waren. Das erste Foto mit ihnen beiden zusammen war allein auf einer Seite zu sehen — es war wohl eine Darstellung einer Überreichung eines Vereinspreises, den sie ihm offiziell überreichte. Sie war in einem damals üblichen Kostüm gekleidet mit Pumps und er in Sportkleidung mit Turnschuhen — sie war wohl knapp einen Kopf grösser und eher vollschlank zu nennen, während sein sportlicher Aufzug noch seinen schlanken, schlaksigen Körper unterstrich. Spätere Fotos zeigten sie Hand in Hand zusammen, wo Kemal etwas gesetzter und grösser wirkte und sie wohl flache Schuhe trug, denn sie war noch nicht einmal mehr einen halben Kopf grösser als er. Wie soll ich sie sonst beschreiben?

Cäcilie Jansen selber war eine selbständige Steuerberaterin geworden, während sie jahrelang auf ihren Fernverlobten wartete, der aber endgültig in 1961 als durch Heirat eingebürgerter Russe die Staatsbürgerschaft wechselte, nachdem in den Jahren davor immer wieder Hinweise auf den Verbleib des Offiziers in Russland auftauchten. Sie stand als Verlobte bis dahin zu ihrem Versprechen — und war nach 1961 dann schon über dreißig — und das bei dem Frauenüberschuss dieser Zeit….

Jede Woche kam damals in der Mitte der sechziger Jahre, als die Geschichte spielte, ihr Cousin zu Besuch — das war allerdings auch halb berufsmäßig, da er die Unterlagen von der Firma seines Stiefvaters mitbrachte zur Verarbeitung. Ihre zeitweilige Assistentin Patricia machte die Buchhaltung dafür und sie selber die steuerliche Optimierung — Gewinn machte sie mit diesem Geschäft weiß Gott nicht, aber es hielt den Kontakt zu ihrem Cousin.

Ihr bedeutend älterer Onkel hatte nach dem Tod ihrer Eltern im Krieg als Vormund die Erziehung übernommen. Deshalb war sie auch so überrascht, als er 1948 nach einer Auslandstätigkeit in der Türkei eine sehr junge Frau aus Anatolien geheiratet hatte, die bei ihrer Hochzeit knapp 16 Jahre alt war. Die junge Frau war damit rund drei Jahre jünger als sie und trotzdem ihre Tante. Was ihren Onkel dazu getrieben hatte, sich so eine junge Frau zu nehmen, die praktisch halb so alt wie er selber war, verstand sie damals überhaupt nicht.

Vielleicht war es ja eine ‚Mussheirat‘, denn die junge Türkin war wohl schon schwanger gewesen. Kemal, ihr Cousin, war jedenfalls ein ‚Sechsmonatsbaby‘, das aber voll entwickelt war. Diese Ehe bestand nur kurz — ihr Onkel war bei einem Unfall verstorben, als sein Sohn noch keine drei Jahre alt war. Aida, die Witwe ihres Onkels, hatte dann drei Jahre später einen etwas jüngeren türkischen Mann aus der Heimat ihrer Eltern geheiratet. Es war ihr Cousin, der aus Anatolien nach Deutschland nachgezogen war und seine verwitwete Mutter mitbrachte. Cem hatte Kemal dann auch adoptiert und behandelte ihn wie seinen eigenen Sohn — er machte keine Unterschiede zwischen seinen eigenen, jüngeren Söhnen und seinem volljährigen Adoptivsohn. Er war stolz, dass er nur Söhne hatte.

Irgendwie gehörte Cousine Cilchen dort zur Familie und irgendwie auch nicht. Sie konnte nur wenig und gebrochen Türkisch — und das verhinderte einen engeren Kontakt, denn Cem und die beiden jüngeren Stiefgeschwister von Kemal konnten nur ein paar Brocken Deutsch. Die Familie hatte ihren Gemüsestand anfangs auf einem Markt in Berlin. Erst viel später hatten sie in der Nähe einen Laden in einer Straße, in der es nur Läden von türkisch- oder kurdischstämmigen Geschäftsinhabern gab.

Der Laden vergrößerte den Umsatz beträchtlich. Seitdem arbeiteten auch zwei ältere Cousinen von Kemal, die von Anatolien nachgezogen waren, in der Firma und lebten mit in der relativ kleinen Wohnung der Familie. Sie sprachen fast nur türkisch, weil die Mutter von Cem die beiden jüngeren Enkel ihres Sohnes privat in einer Koranschule unterrichten ließ. Weder die Cousinen noch seine jüngeren Geschwister kamen üblicherweise aus dem Viertel heraus.

Ihre Tante war die einzige, die richtig Deutsch konnte und auch gerne einsetzte, außer Kemal natürlich, bei dem Cäcilie eine rein deutsche Schulkarriere durchgesetzt hatte, als Aida noch nicht wieder verheiratet war. Das mit dem Argument, dass dies auch dem Wunsch ihres verstorbenen Onkels entsprach. Kemal, wie er genannt wurde, bediente zusammen mit Aida die deutschsprachigen Kunden im Geschäft, sobald er vom Gymnasium kam, während die Mehrzahl der türkischsprachigen Kunden von den Cousinen – und auch von Cem – bedient wurden.

Im Schatten – Teil 1

Wie alles begann

Ich war nicht unglücklich damals, jedenfalls redete ich mir das so ein. Es tat trotzdem weh, die einzige Unverheiratete im Kreis meiner Busenfreundinnen zu sein. Letztes Wochenende hatte meine Cousine Karen mit 32 Jahren geheiratet — und galt damit schon als alte Jungfer. Nun war ich die letzte im Kreis meiner Schulkameradinnen ohne Ehemann und ohne eigene Familie. Ich hatte in den letzten vier Jahren nicht den Richtigen gefunden — und es war mir inzwischen immer peinlicher, in meinem Alter mit sechsunddreißig auf die Suche nach einem Ehemann zu gehen. Es war wohl sehr naiv gewesen, darauf zu hoffen, dass der schmucke Luftwaffenoffizier jemals zurückkehren würde, wenn ich nach 1945 nie mehr ein direktes Lebenszeichen von ihm erhalten hatte, und die Nachricht von seiner Heirat in 1961 mit einer Russin machte mir das Ausmaß meiner Verblendung noch deutlicher.

Vielleicht würde ich jetzt noch mehr auf andere soziale Kontakte im Rahmen meiner privaten Aktivitäten in Vereinen angewiesen sein, da meine anderen Freundinnen inzwischen mehr im Kreis von Verheirateten aktiv waren. Ich war im Schützenverein und in einem Wassersportverein jeweils als Schriftwart tätig, wo ich auch dem jeweiligen Kassenwart half. Sehr aktiv war ich in den Vereinen nicht, bis auf kleine Touren per Boot mit Karen, die bis dato auch meine beste Freundin gewesen war.

Viele andere menschliche Kontakte hatte ich nicht. Ich hatte das schlichte, alte Haus geerbt, aber war sonst in der wohlhabenden Gemeinde eher eine Art Außenseiterin, die nur im kleinen Literaturkreis der katholischen Gemeinde Kontakt mit ‚Einheimischen‘ hatte. Und es gab nur relativ wenige Katholiken in Westberlin und noch weniger im Bereich des Havelsees. Einerseits war ich sehr zufrieden Hausbesitzerin zu sein — mein Vater als ehemaliger Arbeiter wäre stolz gewesen –andererseits war das Haus unpraktisch und unmodern mit vielen kleinen Zimmern, gemessen am Standard der meisten Villen in der Nachbarschaft. Das zeigte schon die Tatsache, dass es nur ein Plumpsklo draußen gab. Das Grundstück war aber relativ groß. Eines Tages würde dieses einen großen Wert haben, das war mir klar. Aber zu diesem Zeitpunkt war es auch eine Last, denn jedwede Modernisierung war teuer und nicht einfach von mir zu leisten. Eine weibliche Steuerberaterin wurde nicht von den zahlungskräftigen Kunden akzeptiert, sondern eher von denen, die auch knapp mit Geld waren. Aber auch diese erwarteten eine konservativ und dabei gut gekleidete Geschäftsfrau.

Freitag- und Samstagnachmittage waren die meisten Termine zur Besprechung. Im Rest der Woche war es eher Bürotätigkeit, die anfiel. Samstagabend hatte ich bisher im Sommerhalbjahr häufig eine Verabredung mit Karen gehabt zum Wassersport oder zum Kino, mitunter auch für ein nettes, gemeinsames Abendessen. Allein zu fahren oder ins Kino zu gehen, war genauso doof wie alleine ein Wochenendmenü zu machen.

Als Kemal an diesem Samstagnachmittag mit den Unterlagen kam – wie üblich nach den Öffnungszeiten meiner Steuerberatungspraxis – da hatte ich mich schon umgezogen und trug ein Sommerkleid. Halb spontan lud ich ihn zum Abendessen ein, was ich seit Jahren nicht mehr gemacht hatte, weil ich ihn sonst nur bei seiner Familie besuchte.

Halb deswegen, weil ich wohl unbewusst Hackfleisch gekauft hatte, das er in Form von Spaghetti Bolognese für sein Leben gern mochte, wie ich von den Besuchen einmal im Moment in seinem Elternhaus wusste. Und als achtzehnjähriger haute er so richtig rein, dass es eine wahre Freude war, ihm zuzuschauen. Er war so dankbar für diesen unerwarteten Genuss, dass er mir beim Abschied einen Kuss auf die Wange und eine halbe Umarmung gab, was sonst so gar nicht seine Art war und sich auch noch nett bedankte:

„Cousine Cilchen, das war voll das Supergericht! So etwas Gutes habe ich diese Woche noch nicht gehabt.“

Natürlich freuten mich sein Kompliment und auch seine Begeisterung, aber die halbe Umarmung hatte mich auch überrascht. Wie gesagt, das war ich von ihm nicht gewohnt und brachte mich leicht aus dem Gleichgewicht. Im Nachhinein betrachtet, war dieser Abend vielleicht der Auslöser.

Am folgenden Samstag kam er früher, weil er beim Wassersportverein einen Preis für Wasserwanderkilometer abholen wollte, den ich ihm in meiner Funktion als Schriftwart überreichen durfte mit dem Wanderwart als Zeugen. Das war ein offizieller Anlass und so trug ich natürlich das hellgraue Kostüm und eine weiße Bluse sowie Nahtstrümpfe und schwarze Pumps. So bekam er mich gewöhnlich nicht zu sehen — und er musterte mich von Kopf bis Fuß eindringlich.

Jedenfalls lud ich ihn zur Feier des Preises bei mir ein — das hätte ich auch ohne seine mich bewundernden Blicke gemacht. Es gab Berliner Buletten aus Rinderhack mit scharfem Senf und schlesischen Kartoffelsalat ohne Speck, den er auch gerne mochte. Und zur Feier des Tages gab es zuerst ein Glas Sekt — ich hatte zwei Piccolo-Flaschen gekauft — und zum Essen hatte ich ihm eine Flasche Berliner Pils gegönnt, während ich mir den zweiten Piccolo zugedacht hatte.

„Mensch, Cousine Cilchen, du weißt doch, dass ich Muslim bin. Und mit Alkohol ist das so eine Sache…“

„Kemal, Dein anatolischer Vater hat doch auch Rotwein aus der Türkei gekauft — und trinkt schon mal ein Glas, wenn Deine Mutter nicht da ist. Es ist doch ein echter Anlass mit Deinem gewonnenen Preis! Du bist jetzt volljährig und hast das auch verdient.“

Das Zögern dauerte keine Sekunde — und er nahm das Glas Sekt in die Hand, um mit mir anzustoßen. Der Preis hatte ihn gefreut, das sah man ihm an. Er nahm einen Schluck, lächelte und dann haute er in die Buletten und den Kartoffelsalat hinein, als ob er den ganzen Tag noch nichts gegessen hätte. Es machte einfach Spaß, ihm dabei zuzuschauen. Natürlich hatte ich auch das Gefühl, dass meine Kochkunst hier einen guten Teil dazu beitrug. Ich füllte sein Pilsglas mit dem schaumigen Bier und sah sofort, wie ihn das reizte. Natürlich hatte er sicherlich von seinem deutschen Freunden schon häufiger gehört, wie diese Bier konsumierten und genauso von seinen kurdischen Kemaladen, von denen ich das auch wusste. Aida war in dieser Hinsicht so etwas wie eine übereifrige Schülerin. Weil sie ursprünglich MEINEN Onkel geheiratet hatte, der ein Christ war, so übertrieb sie es nun in der Einhaltung der muslimischen Vorschriften mehr als ihr eigener, zweiter Ehemann, der doch eigentlich mehr Jahre in einem muslimischen Umfeld verbracht hatte als sie selber. Ein guter Teil davon war vielleicht auch dem Einfluss von Özil geschuldet, der Schwiegermutter von Aida.

Kemal jedenfalls genoss das Bier in vollen Zügen. Vielleicht war es nicht richtig, dass ich ihn quasi dazu verführte, es genauso wie seine deutschen und kurdischen Kemaladen zu machen, wenn seine Mutter das missbilligte. Andererseits war er der Sohn von meinem Onkel, der genau dieses Pils als junger Vater mit einem Behagen genossen hatte, an das ich mich immer noch lebhaft erinnerte. Das war zwar schon bald zwei Jahrzehnte zurück, aber ich hatte es natürlich noch in der Erinnerung, obwohl ich damals gerade mal ein Teenager gewesen war. Diffus fühlte ich, dass ich das meinem so früh gestorbenen Onkel irgendwie schuldig war. Kemal hatte jedenfalls eine nicht zu übersehende Ähnlichkeit mit meinem Onkel, als der so alt gewesen war. Ich muss wohl in Gedanken verloren gewesen sein, als er mich ansprach:

„Cousinchen, Du musst aber auch ein Glas Bier trinken, sonst fühl‘ ich mich so allein dabei und kann auch nicht anstoßen…“

Na gut, herbes Bier war nicht mein Fall und dann wirkte es bei mir auch recht harntreibend. Ich wollte ihm aber nicht die Freude an diesem Tag nehmen. Also ließ ich mir von ihm auch ein Glas einschenken. Das goldgelbe, erfrischende Getränk war eine klassische Kombination zu den gut gewürzten Buletten, die deswegen auch Durst machten. Vielleicht deshalb floss es flüssiger durch meine Kehle, als es sonst bei dem bitteren Hopfen darinnen der Fall gewesen wäre. Und wie sagt man so schön, in Gesellschaft schmeckt es sich halt besser. Kemal hatte es inzwischen nicht mehr ganz so eilig mit dem Essen. Er war ganz aufgekratzt und erzählte viel von dem sportlichen Training, dass er machte. Darauf konnte er stolz sein. Er war zwar schlank und zierlich, aber er hatte auch Muskeln.

Spätestens bei dem Nachttisch fühlte ich mich plump satt. Ich hatte yalanci tavuk gögüsü (falsche Hühnerbrust) zubereitet. Eines der wenigen Rezepte, die ich im Laufe der Jahre von Aida mitbekommen hatte und von dem ich wusste, dass es Kemal gefiel. Kemal machte nicht den Eindruck, als ob er schon beim Essen aufgeben müsste. Er schlug auch bei dem Nachttisch noch ordentlich zu. Ich machte uns noch einen richtig schönen Mokka — auch das hatte ich von Aida gelernt.

Inzwischen dämmerte es schon draus, sodass ich einige Kerzen auf den Esszimmertisch stellte. Jetzt machte Kemal einen hochzufriedenen und schon leicht trägen Eindruck, als er genüsslich den Mokka schlürfte. Ich tat es ihm nach und freute mich daran, wie er das ganze offensichtlich genossen hatte. Dann merkte ich allerdings, dass weder das Bier trinken noch den Mokka schlürfen eine gute Idee gewesen waren — jedenfalls nicht was meine Blase betraf. Lieber wäre es mir gewesen, wenn ich das noch hätte aufschieben können, bis er gegangen war, aber das war einfach nicht möglich.

„Kemal, es tut mir leid, aber ich muss Dich für einige Momente alleine lassen, denn ich muss mal für kleine Mädchen.“

„Cousinchen, es ist doch schon bald dunkel draußen. Da kannst Du doch nicht ohne Lampe und dazu ganz alleine aus dem Haus durch den Garten gehen? Ich habe eine Taschenlampe in meiner Sporttasche — ich lasse Dich doch nicht im Dunkeln ohne Begleitung außerhalb des Hauses gehen!“

Diese Fürsorglichkeit rührte mich zwar, aber andererseits nervte mich das auch. Wer braucht schon eine Begleitung zum Plumpsklo? Es heißt ja nicht umsonst, dass das der Ort ist, wo auch der Kaiser zu Fuß hingeht. Gleichzeitig wusste ich natürlich, dass Aida nach Einbruch der Dämmerung keinen Fuß mehr vor die Tür setzte, ohne von einem der Männer in ihrer Familie begleitet sein. Das war auch Kemal schon in Fleisch und Blut übergegangen. Es würde eine lange Diskussion geben, wenn ich das ablehnte — das war mir schon klar. Für eine lange Diskussion hatte meine Blase aber gar keine Zeit, das signalisierte sie mir überdeutlich. Also räumte ich schnell den Tisch ab, während er seine Taschenlampe holte.

Draußen im Garten dämmerte es deutlich, aber der Einsatz einer Taschenlampe — und schon gar nicht dieser langen und schweren Stabtaschenlampe, die wohl über 100 Meter leuchten konnte — war noch nicht wirklich erforderlich. Er machte sie trotzdem demonstrativ an und ich ließ ihm seinen Spaß daran. Er war stolz, meine männliche Begleitung zu sein. Es war nur ein Dutzend Meter bis zu dem kleinen Holzhäuschen, aber er erleuchtete jeden einzelnen davon. Ich musste mich anstrengen, um mir ein Lächeln zu verkneifen, ich wollte seine Ernsthaftigkeit dabei nicht in eine herabsetzende Lächerlichkeit umwandeln. Am Ende des Weges streckte ich einfach meine Hand aus:

„Kemal, bist Du bitte so nett und gibst mir Deine Taschenlampe, während Du zum Haus zurückgehst? Du bekommst sie dann auch gleich wieder zurück.“

„Cousinchen, das ist meine Taschenlampe. Die brauche ich, um etwaige Angreifer abwehren zu können, während ich Dich hier beschütze!“

Das war so absurd, dass ich einen Moment brauchte, um zu begreifen, dass er es tatsächlich ernst meinte. Wenn ich es nicht so eilig gehabt hätte, dann hätte ich ihm schon meine Meinung gesagt. Aber wie hatte ich annehmen sollen, dass er hier als persönliche Schutzwache vor dem Plumpsklo stehen bleiben wollte? Ich ließ mich also auf keine Diskussion ein und verschwand in dem kleinen Häuschen. Innen drin war es ziemlich dunkel, sobald ich die Tür ganz abgeschlossen hatte. Nun ärgerte ich mich, dass ich keine eigene Lampe mitgenommen hatte — wie ich es sonst immer machte — sondern mich darauf verlassen hatte, dass er mir schon die Taschenlampe geben würde. Das würde mir nie wieder passieren, schwor ich mir!

Gezwungenermaßen ließ ich die Holztür einen dreifingerbreiten Spalt offen, indem ich den Haken an der Tür nicht in die erste, sondern in die zweite vorhandene Öse steckte. Damit kam gerade genügend Licht herein, um sicher zu gehen, dass sich keine gruseligen Spinnen in der Dunkelheit an mich heran pirschen konnten. Genau wegen der Spinnen hatte ich die zweite Öse für meine Freundin Karen anbringen lassen, die sich darüber beschwert hatte und die einer Taschenlampe nicht traute. Erst in diesem Moment wurde mir klar, dass der offene Türspalt natürlich alle Geräusche herauslassen würde, weil die Tür nicht hermetisch abgeschlossen war. Das war mir schon peinlich, aber es war inzwischen so dringend, dass ich die Beine kreuzen musste, ergo hatte ich keine Wahl. Dann kam der zweite Gedanke hinterher, dass mein Cousin durch den Spalt etwas sehen könnte. Der Gedanke war mehr als peinlich, das war schon eine ausgesprochen heikle Situation, wenn er sehen konnte, wie ich mich auszog! Aber was sollte ich machen? Ich war zum Bersten voll – jeden Moment konnte ich die Kontrolle über meine Blase verlieren, das wäre auch voll beschämend.

Was eine tägliche Routine ist, wird einem nicht mehr bewusst. Hier war es jedoch alles andere als ein gewohnter Ablauf. Ich hatte das Gefühl, dass er jeden Moment durch die Ritze hindurchgucken könnte und das machte mir beinahe jede einzelne Bewegung bewusst, die sonst automatisch und ohne Überlegung ablief. Alleine schon den Reißverschluss zu öffnen und engen Rock hochzuziehen, kostete schon ein beträchtliches Maß an Überwindung. Als nächstes verfluchte ich den langen Hüfthalter, der zwar im Bleistiftrock eine gute Figur bewirkte, aber in diesem Fall erst das Öffnen aller Strumpfhalter erforderte, bevor ich es ausreichend hochziehen konnte, um auch den Schlüpfer herunterziehen zu können. Und natürlich hatte ich genau in dem flüchtigen Moment den Eindruck, sein Gesicht durch den Spalt aufblitzen zu sehen. Schnell setzte ich mich auf die hölzerne Abdeckung mit der zweiten kreisrunden Öffnung hin. Dieser zweite Platz war nicht so ganz im direkten Sichtwinkel der Ritze, jedenfalls hoffte ich das. Ich setzte mich mit soweit geschlossenen Beinen, wie es zum Pipi machen erfahrungsgemäß gerade noch möglich war. Ich saß noch nicht ganz, da schoss es schon geräuschvoll aus mir heraus und landete laut plätschernd in der Grube. Ich hatte das Gefühl, dass es noch zehn Meter weiter hörbar sein müsste. Gott — war das alles peinlich!Die Erleichterung war jedoch auch da – den Druck der übervollen Blase nicht mehr spüren zu müssen, war ungemein befreiend. Als es nur noch tröpfelte, kam dann die nächste Herausforderung. Mit dem Toilettenpapier zwischen meinen Schenkeln für die Trocknung zu sorgen, kam mir irgendwie in seiner nicht zu vergessenden Gegenwart wie ein halb obszöner Akt vor, weil ich mich vor ihm intim berührte — mein Herz klopfte wild.

So rasch es ging, zog ich mich wieder an. Sobald erst einmal alle Strumpfhalter wieder befestigt waren, fühlte ich mich schon wieder ruhiger. Ich stellte dann sicher, dass mein Rock wieder so perfekt saß, wie das im Halbdunkel möglich war. Als ich heraustrat, lächelte er mich an und ich fühlte mich ihm plötzlich näher als noch vor fünf Minuten. Ich war zwar immer noch entschlossen, so eine Situation nie wieder entstehen zu lassen, aber es kam mir nicht mehr so katastrophal vor, wie es noch in dem Moment war, als ich die Tür auflassen musste.

Glücklicherweise machte er auch nicht die geringste Bemerkung, so dass ich die ersten peinlichen Momente gut überstand. Nachdem ich im Bad meine Hände gewaschen hatte, hatte er schon seine Taschenlampe wieder verstaut. Er versuchte unbefangen über den Sportverein zu reden. Trotzdem stand nun eine gewisse Befangenheit zwischen uns — und er machte sich bald auf den Heimweg.

Wochen später

In den nächsten beiden Wochen brachte er wieder die Buchungsunterlagen, aber ich achtete sorgfältig darauf, dass wir uns nur über das Geschäft unterhielten. Das Ereignis von letzter Woche war mir eben unheimlich. Er kündigte beim zweiten Mal an, dass er nächste Woche später kommen würde, weil er jetzt im Verein mehr Sport machen würde und ob ich ihm dann noch einen kleinen Imbiss machen könne, da er nach dem Sport immer hungrig sei. Da dachte ich mir noch nichts dabei. Fröhlich summend bereitete ich an diesem Abend im bequemen, knapp knielangen Hauskleid einen Gurkentomatensalat und dazu Rindersülzchen mit Remouladensoße vor.

Als er zur Dämmerung erschien, musste ich tief einatmen. Instinktiv wusste ich sofort, was seine Absicht war, als ich aus seinem Rucksack herausragend die vier Bierflaschen erkannte, deren Marke mich sofort an den Vorfall erinnerte. Mir war klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gab. Ich konnte prompt alles abwürgen, indem ich etwas rüde an der Haustür nur seine Buchungsdokumente annahm und ihn dann wie einen kleinen Jungen wegschickte. Oder ich konnte ihn hereinlassen, wo es viel schwieriger sein würde, ihn so zu kontrollieren, dass er nicht verärgert war und doch nicht seine Strategie verfolgte. In meinen Augen gab es keinen Zweifel daran, dass er eine Wiederholung der Ereignisse anstrebte und darauf setzte, dass sich alles wieder genauso wie letztes Mal abspielte. Ich hatte nur Sekunden für eine Entscheidung. Ich brachte es nicht übers Herz, ihn brüsk wegzuschicken, ohne ihn hereinzubitten.

Das war der Fluch der bösen Tat. Ich konnte es danach dann schlecht zurückweisen, dass er mir das Bier anbot, das ich ihm letztes Mal offeriert hatte — und auch mit ihm geteilt hatte. Es gefiel mir ja auch, mit ihm zu reden und es machte mir ja auch Spaß, ihn esslustig speisen zu sehen. Ich wusste nur instinktiv, dass es auch sein Bestreben sein würde, mich hinaus zu begleiten. Genauso wusste ich auch, dass es spätestens nach einer Flasche schwer sein würde, nicht hinausgehen zu müssen. Meine Blase war einfach nicht an Bier gewohnt. Dafür war ich wild entschlossen, diesmal ein Licht selber mitzunehmen. Nie wieder würde mir das mit dem offenen Spalt an der Klotür passieren!

Wie heißt es so schön? Man soll niemals nie sagen. Natürlich kam es so, wie es kommen musste. Geschickt hatte er mich dazu animiert, bald den Inhalt von mehr als einer Flasche Bier zu konsumieren, weil er mir immer nachgeschenkt hatte, sobald ich auf sein Verlangen etwas aus der Küche geholt hatte, sei es nun Pfeffer oder noch etwas Mayonnaise. Natürlich merkte ich das, aber es war auch rührend und lustig anzusehen, wie raffiniert und machiavellistisch er sich vorkam. Und so tat ich ihm den Gefallen und reagierte so, als ob ich nichts merken würde, obwohl Bier eigentlich gar nicht mein Fall war. Leider merkte ich dann selber etwas, womit ich selber nicht gerechnet hatte. Er war wohl doch noch geschickter gewesen, als ich gedacht hatte. Jedenfalls spürte ich nicht nur meine volle Blase, sondern auch das Einsetzen eines Schwipses. Es war wohl nicht nur mehr als eine Flasche Bier, sondern eher mehr als zwei Flaschen Bier!

So konnte ich den Gang zum ‚Örtchen‘ nicht mehr aufhalten und wie erwartet, wollte er mich unbedingt begleiten. Ich wollte besonders schlau sein und nahm eine kleine, runde Taschenlampe mit, die sicher keine Probleme mit flackerndem Licht oder ausgehender Kerzenflamme wie bei meiner sonst üblichen Laterne produzieren würde. Er machte ein richtiges Theater aus dem Herausholen und Überprüfen der überdimensional großen Stabtaschenlampe, so dass ich schon meine Beine kreuzen musste, weil es so lange dauerte.

Er sah enttäuscht aus, als ich die Leuchte mit einem Lächeln bei mir trug. Heimlich war ich stolz, wie einfach ich seine Absicht konterkariert hatte. Das klare Licht erhellte das Innere des dunklen Abortes und die Spinnen hasteten in ihr jeweiliges Versteck, als ich die Tür hinter mir hermetisch schloss — ohne jedwede Ritze oder Spalte diesmal! Ich stellte die Taschenlampe so auf der Holzfläche auf, dass der Strahl die Decke erleuchtete. In dem schwingenden Hauskleid war es einfach – ich griff einfach drunter und zog meinen Schlüpfer bis auf die Mitte der Oberschenkel herunter, um mich dann niederzulassen auf das linke der beiden kreisrunden Löcher des Plumpsklos.

Irgendwie bewegte ich mich wegen des Schwipses so ungeschickt, dass ich die Handleuchte beim Hinsetzen anstieß. Der sehr runde Zylinder kam auf der Fläche ins Rollen und verschwand mit einem lauten Plumps in dem zweiten, kreisrunden Loch. Dort wo noch eben das stetige Licht der Leuchte das Häuschen erhellt hatte, herrschte abrupt völlige Dunkelheit. Ich konnte einen leisen Aufschrei nicht unterdrücken, weil mir klar war, dass die grässlichen Spinnen jetzt wieder aus ihren Verstecken herkommen würden und sprang entsetzt auf.

„Ist alles in Ordnung, Cousinchen? Es hörte sich so an, als ob Du Dich erschreckt hättest?“

„Kemer, könntest Du mir bitte gleich rasch Deine Taschenlampe ausleihen? Mein Licht ist leider weg.“

„Cilchen, Du weißt doch, das es meine Taschenlampe ist. Die brauche ich, um Dich hier zu beschützen!“

Na klar, das war seine inzwischen schon übliche Entschuldigung, um mir die Lampe nicht zu geben. Plötzlich spürte ich einen Hauch an meiner Schulter und kreischte auf. Das musste eine der hässlichen Spinnen sein! In Panik stieß ich die Tür auf, noch bevor ich meinen Schlüpfer hochziehen konnte:

„Mach sie weg! Sofort! Da ist eine Spinne an meiner linken Schulter! Schnell!!! Mach sie rasch weg!!“

Kemer war reaktionsschnell — das musste man ihm lassen. Er wechselte rasch die Stablampe von seiner rechten in seine linke Hand und lehnte sich mit seiner linken Schulter an die Tür, um sie aufzuhalten. Dann wischte er ‚es‘ von meiner Schulter weg. Er grinste amüsiert, aber seine Stimme war beruhigend:

„Alles in Ordnung. Es war nur ein kleines, verirrtes und genauso wie Du selber verängstigtes Tierchen. Kein Grund zur Panik, Cousinchen.“

Sein überlegen tuendes Grienen und sein Spruch über die Angst und Panik ärgerten mich, weil er mich sprichwörtlich mit heruntergelassenem Höschen erwischte, das glücklicherweise noch von meinem Kleid verdeckt war. Es war sonst nicht meine Art, aber so schnappte ich ärgerlich zurück:

„Hättest Du mir nicht kindischerweise Deine Lampe verweigert, dann wäre das alles gar nicht erst passiert! Ich bin nicht in Panik – aber ich hasse es, wenn eklige Spinnen auf mir herumkrabbeln!“

„Oh nein, mein beschwipstes Cousinchen! Ich werde Dir nicht meine teure Stablampe geben, sonst verschwindet die auch noch unten in der Grube mit einem lauten Plumps. Ich werde hingegen so nett sein, Dich mit der Lampe auch vor den Spinnen zu beschützen, indem ich damit die Wände und die Decke überwache, während Du ohne Sorgen Pipi machen kannst.“

Seine Mundwinkel zuckten dabei und seine Augen leuchteten vergnügt. Der kleine Gauner ergötzte sich daran, dass er nicht nur eine Wiederholung geboten bekam, sondern noch dazu eine für ihn wohl unerwartet großartige Zugabe. Es war nicht nur ein kleiner Spalt, der jetzt offen war, sondern die ganze Tür, instinktiv presste ich meine Beine zusammen.

Dann merkte ich, worauf sich seine Augen richteten, nämlich dort wo seine Taschenlampe gerade meinen rosafarbenen Slip voll anstrahlte! Ich spürte wie mein Gesicht heiß wurde, als mein Höschen bis auf die Knie herabgerutscht war durch meine letzte spontane Bewegung. Der freche Spanner tat noch nicht einmal so, als ob er mein Schamgefühl berücksichtigen würde.

„Das habe ich schon immer mal sehen wollen, wie eine so schön rundliche Frau Pipi macht. Nicht wahr, liebes Cilchen, das lässt Du Deinen lieben Kemal doch sehen?“

Diese Unverschämtheit verschlug mir die Sprache. Ich konnte ihn nur fassungslos anstarren und war wie gelähmt. Das konnte er doch nicht ernst meinen, oder?

„Bitte, Cilchen, ich musste auf ein Jungensgymnasium gehen. Nach der Schule helfe ich immer in unserem Laden — und die deutschen Schwestern der Jungen dürfen mit einem ‚Kemal‘ nicht ausgehen — und die türkischen aus unserer Straße schon gar nicht mit einem, der einen deutschen Nachnamen hat. Und meine Klassenkameraden erzählen — und ich bin immer der unerfahrene, dumme Junge…Und für die anderen jungen Türken in unserer Straße bin ich eine Lachnummer, weil ich zwar Cousinen habe, aber… Und deshalb…“

Das Umschalten von dem mir ungewohnt frechen Spanner auf den mir vertraut stillen Kemal stürzte mich in einen Gewissenskonflikt, als er mit einem treuen Dackelblick mich bittend anschaute. Selbstverständlich tat es mir leid, dass der achtzehnjährige junge Mann durch seine Herkunft in einer Außenseiterrolle war. Die Anhäufung von ‚Und‘ gab mir eine Idee davon, wie prüde es auch in seiner Kernfamilie zugehen musste, obwohl es dort drei Frauen gab. Sein ‚Anschauungsmaterial‘ zu sein, war mir aber nicht so willkommen. Er war jedoch auch das, was mir von meinem geliebten Onkel noch am nächsten war und sein Mund erinnerte mich jedes Mal wieder an den von meinem Onkel. Ich konnte seinem treuen Blick nicht widerstehen. Ich nickte langsam, während ich mich innerlich gleichzeitig fragte, ob ich noch alle beisammen hatte. Mir klopfte das Herz bis zum Hals, als ich ihm mit einer Handbewegung bedeutete, die riesige Stabtaschenlampe an die Decke zu richten, denn so quasi mit einer Art Scheinwerfer direkt angeleuchtet ‚zu machen‘, also das ging gar nicht. Selbst im indirekten Licht musste ich mich ziemlich überwinden, um mich aus der vorherigen Lähmung zu lösen. Es war zwei Jahrzehnte her, dass mich der schmucke Offizier in Unterwäsche gesehen hatte — und er war das letzte männliche Wesen, dem ich das erlaubt hatte — und ohne Unterwäsche keiner. War es da ein Wunder, dass ich Hemmungen hatte?

Meine Skrupel dabei zu überkommen, war alles andere als einfach, aber ich zwang mich mein Kleid bis auf die Hüften zu heben, während ich mich zugleich wieder einen Schritt rückwärts bewegte, um mich auf die Öffnung des Plumpsklos zu positionieren. Genauso viel Kraft kostete es, meine Schenkel soweit zu öffnen, dass ich meine Blase erleichtern konnte. Ich fühlte wie mein Gesicht kochend heiß wurde, als seine Augen natürlich wie von einem Magneten angezogen sich auf die Öffnung zwischen meinen Beinen richteten. Mein junger Cousin sah mich unten herum entblößt und mit gespreizten Beinen! Der Druck auf meine Blase war zwar enorm, aber für lange Sekunden konnte ich einfach nicht, weil ich in dieser Situation in doppeltem Sinne gehemmt war. Ich musste die Augen schließen — ich konnte einfach nicht, wenn ich seine Augen auf mich gerichtet sah. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, bis es plötzlich zischend aus mir heraussprühte, um dann einige Sekunden später halbwegs einen Strahl zu formen. Jetzt konnte ich ihm wieder ins Gesicht schauen, weil ich die nächsten Momente soundso nichts ändern konnte, da gewissermaßen der Damm gebrochen war und ich sicher nicht anhalten konnte, bis der meiste Druck weg war.

Ich fasste es nicht. War ich das wirklich, die da schamlos vor ihrem jungen Lieblingscousin mit hochgezogenem Kleid und dem Schlüpfer auf den Knien pisste? Mich überlief ein Schauer, als sich ein erregter Gesichtsausdruck bei ihm abzeichnete — und nicht nur das. Auch seine Hose begann sich auszubeulen…

„Vay! Was hast Du nur für göttlich runde und pralle Schenkel, Cilchen!“

Ich hörte seine Stimme wie in Trance, weil mir vor dem nächsten nötigen Schritt schon wieder ein Schauer über den ganzen Körper lief. Es tröpfelte nur noch — und ich würde mich trocknen, ahnte aber schon nur zu gut, wie wollüstig das für ihn aussehen würde. Ich tat es trotzdem. Ich pflückte zwei Toilettenpapierblätter mit der rechten Hand und legte sie passend zusammen. Mit dem Paper in der rechten Hand fasste ich mir zwischen die Beine und tupfte mit dem weichen Tissue die ebenso weichen Schleimhäute in meinen Schamlippen ab und konnte das Anschwellen meines Kitzlers spüren. Ich hörte ihn scharf ausatmen, als ich das mit frischem Papier und diesmal mit einem bewusst langsamen Abwischen von oben nach unten wiederholte. Als ich wieder hoch blickte, spannte sich in seiner Hose ein regelrechtes Zelt auf und seine Augen wirkten fieberhaft.

Unvermittelt fühlte ich mich schuldig an seinem Zustand. Ich fühlte mich verantwortlich ihn zu so einem Aufruhr seiner Gefühle verführt zu haben – ihn, der doch nach seinen eigenen Worten wenig Kontakt oder Erfahrungen mit Mädchen hatte. Klar, gleichzeitig schmeichelte es mir auch, dass ich es war, die ihn so stark reagieren ließ. Die Angst, dass alles aus dem Ruder laufen könnte, war aber genauso ausgeprägt bei mir. Rasch stand ich auf und zog gleichzeitig meinen Schlüpfer hoch, um dann mein Kleid schnell herunterzuziehen und glattzustreichen. Ich versuchte krampfhaft so etwas wie Normalität wieder herzustellen.

Das gelang mir nicht, weil er mich spontan umarmte und sich leicht hochreckte, um mir einen Kuss zu geben. Ich war so fassungslos, dass ich für einige Sekunden seinen ungelenken Kuss hinnahm und auch seine Umarmung nicht sofort abbrach, obwohl sein hart erigierter Penis mehr als deutlich zu spüren war. Erst als er meinen Po hingebungsvoll streichelte, konnte ich endlich reagieren und mich sanft von ihm lösen:

„Kemal, das geht nicht. Das dürfen wir nicht – Du bist doch mein Cousin und auch noch jünger als ich!“

Er nahm die Zurückweisung lächelnd an, aber er nahm meine Bemerkung nicht für so richtig voll, wie ich gleich zu hören bekam:

„Meine Mutter hat ihren Cousin geheiratet — und die Frau des Propheten Mohammed war fünfzehn Jahre älter als er.“

Bevor er noch mehr solcher Sprüche abließ, die mich aufgeregt hätten, machte ich mich ohne Erwiderung auf den Weg ins Haus. Ich fühlte regelrecht seine Blicke auf meinem Rücken…

Der Konflikt

In der darauf folgenden Woche hatte ich am Montag einen Termin in der Stadt bei einem Restaurant, dessen Eigentümer mit mir über die Abtrennung von Räumen und deren Vermietung an Vereine in steuerlicher Hinsicht besprechen wollte. Dort bekam ich einen Anruf von Aida, dass sie unbedingt mit mir sprechen müsse. Weiß der Himmel, woher sie diese Information hatte, dass ich dort war. Sie machte es sehr dringend.

Normalerweise besuchte ich die Familie nur sonntags. Es gab dafür einen einfachen Grund. Unter der Woche waren die meisten Mitglieder der Familie im Geschäft und nicht gut ansprechbar, insbesondere die beiden deutschsprachigen nicht — und mit dem Rest konnte ich mich nur schwer verständigen. Außerdem ging ich im Kostüm nach Einbruch der Dunkelheit beziehungsweise nach Ladenschluss auch nur ungern dort noch herum. Manche der Männer hatten dann Missbilligendes auf ihrem Gesicht stehen und auch manche der Frauen blickten aus den Fenstern nicht gerade freundlich, wenn man nicht von einem Mann begleitet war und ein Kopftuch trug. Aida hatte mir das damit erklärt, dass ‚ordentliche‘ Frauen in dieser Straße eben nicht nach Einbruch der Dunkelheit ohne männliche Begleitung gingen, dass es aber die türkischen Frauen gab, die sich für den Geschmack der konservativen Türken zu ‚westlich‘ gaben und als unerwünschte Schlampen betrachtet wurden, mit denen ich dann verwechselt wurde. Zwei Straßen weiter, dort wo es die Restaurants gab, war das kein Problem, weil dort auch viele Deutsche verkehrten und so für mich keine Verwechselungsgefahr bestand. Gut, aber es war erst nachmittags und Aida würde schon Zeit für mich haben, wenn sie extra anrief. Das was sie dann allerdings als erstes sagte, als ich im Hinterzimmer des Ladens war, dort wo die Buchhaltung war, überrumpelte mich doch stark.

„Wieso verführst Du meinen Sohn, Cäcilie?“

„Aida, was willst Du damit sagen?“, ich war einfach total geschockt über diese Frage und fragte mich natürlich sofort, ob Kemal irgendetwas gesagt hatte.

„Willst Du mich für dumm verkaufen? Zwei Mal ist Kemal schon mit einer Fahne nach Hause gekommen, wenn er vorher bei Dir war. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist!“

Ach, daher wehte der Wind. Das war es also, was sie so umtrieb. Na gut, damit konnte ich umgehen:

„Aida, sowohl sein biologischer Vater als auch sein Stiefvater waren bzw. sind Konsumenten von Alkohol ohne jemals damit Missbrauch betrieben zu haben. Auch Kemal sollte lernen, damit verantwortungsvoll umgehen zu können. Ich werde ihm nicht verbieten, das zu versuchen.“

„Cäcilie, Du bist meine Nichte — und solltest Dich so verhalten, dass unsere Familie nicht in einen ungehörigen Ruf gerät. Das mit dem Alkohol will ich nicht so hoch hängen, aber Du solltest schon wissen, dass es mir nicht gefällt. Noch weniger mochte ich etwas anderes. Heute warst Du ganz alleine mit dem Restauranteigentümer zusammen, wie er mir selber sagte. Hassan ist ein gläubiger Muslim, der von unserem Geschäft beliefert wird. Da ist es nicht hilfreich, wenn sich meine Nichte nicht ausreichend schicklich benimmt. Ich will Dir nicht bei Deinen anderen Kunden Vorschriften machen, aber bei denen, die auch unsere Kunden sind, wirst Du Dich gefälligst an unsere Regeln halten! Zu denen, die auch unsere Kunden sind, gehst Du nur mit Kopftuch und mit männlichem Schutz — entweder durch Cem oder durch Kemal. Haben wir uns verstanden?“

Das hatte ich noch nie von ihr gehört. Das gefiel mir nicht so richtig und das wollte ich mir auch nicht bieten lassen.

„Aida, das kann ich nicht so stehen lassen. Erstens bin ich keine Muslima, zweitens kenne ich gar nicht alle Eure Kunden. Also so geht das nicht.“

Sie lächelte kühl und holte zwei Listen hervor, die sie mir hinschob. Erst dann erwiderte sie meine Einwände:

„Du gehörst zur Familie — und Du hast keine anderen Verwandten mehr. Vielleicht solltest Du daran denken, zum Islam zu konvertieren und mehr Türkisch zu lernen. Kemal hat eine brillante Idee gehabt. Es gibt viele Ärzte, Geschäftsleute und Juweliere in unserer Gemeinde, von denen viele eine Steuerberatung auf Türkisch bevorzugen würden. Viele davon kennen uns — und wir hätten da einen großen und zahlungskräftigen Kundenstamm. Denk‘ darüber nach, ob es das nicht wert wäre.“

Geschäftssinn hatte sie ja, das musste ich ihr lassen. Überrascht war ich auch davon, dass anscheinend Kemal ihr etwas eingeflüstert hatte. Was ich davon halten sollte, wusste ich noch nicht.

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